B51 bei Trier: Weg mit dem Nadelöhr

Trier · Lange wurde diskutiert, jetzt sollen Nägel mit Köpfen folgen: Der Baudezernatsausschuss des Stadtrats befasst sich in seiner Sitzung am Donnerstag mit der Frage, wie das Verkehrsproblem Bitburger Straße entschärft werden kann.

"Wir reden seit fast 15 Jahren über das Thema. Jetzt muss endlich was passieren", begründet Rainer Lehnart, verkehrspolitischer SPD-Sprecher, warum sich der Baudezernatsausschuss in seiner Sitzung am Donnerstag (17 Uhr, im Rathaus, Konferenzraum Steipe) vorrangig mit der "Entlastung des innerstädtischen Verkehrs und Vermeidung von Staus" befasst. Die Ampel-Koalition (SPD, Grüne und FDP) wolle "einen wichtigen Baustein zur Verkehrsreduzierung" (Lehnart) auf den Weg bringen und schlägt Park&Ride-Plätze vor.

Favorisierter Standort: das Gewerbegebiet Trierweiler-Sirzenich. Dort gibt es bereits einen Mitfahrer-Parkplatz, den vorwiegend Fahrgemeinschaften in Richtung Luxemburg nutzen. In Sirzenich sollen in Trier arbeitende Berufspendler ebenfalls ihr Auto parken und dann per Bus weiterfahren. Dadurch würden sowohl das Nadelöhr Bitburger Straße wie auch die Trierer City "deutlich entlastet". Beschlossen wird morgen noch nichts: "Wir wollen zunächst einmal von der Verwaltung wissen, wie weit ihre P&R-Planungen gediehen sind. Dann sehen wir, welche Fördermöglichkeiten es gibt und wie wir zu umsetzungsreifen Projekten kommen", erläutert Lehnart.

Frank Birkhäuer, Chef der Stadtwerke-Verkehrs-GmbH, steht dem Ansinnen, einen P&R-Platz bei Sirzenich zu bauen, skeptisch gegenüber: "Die Stadt müsste erst ein Grundstück kaufen. Und alleine die Busanbindung im 20-Minuten-Takt würde jährlich rund 400 000 Euro kosten."

Birkhäuer plädiert dafür, die Linienbus-Anbindung von Trierweiler und Butzweiler auszubauen "und Kunden nicht auf P&R-Plätzen abzuholen, sondern dort, wo sie wohnen". Problem: Die Konzession für diese Linien hat die Firma Müller-Kylltal-Reisen (Trierweiler-Sirzenich). Bemühungen der Stadtwerke, miteinzusteigen und damit die Wartezeit zwischen den Bussen zu halbieren, scheiterten vor zwei Jahren am Widerstand aus dem Kreis Trier-Saarburg.

Derweil tun sich am Gillenbachtal, vis à vis vom Fachhochschulstandort Schneidershof, neue Perspektiven auf. Der dortige neue FH-Parkplatz ist fast fertig und soll laut Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB, Mainz) "voraussichtlich im September, spätestens aber zum Semesterbeginn im Oktober" in Betrieb gehen. Entstanden sind 270 neue Stellplätze. Damit erhöhe sich die Parkplätze-Kapazität im FH-Bereich einschließlich des Parkdecks (das aber mittelfristig abgerissen werden soll) auf nahezu 1000.

Vorschlag: FH-Parkplätze auch für Berufspendler



Stadtwerke-Verkehrschef Birkhäuer schlägt vor, die FH besser ans Busnetz anzubinden und den bisherigen 30-Minuten-Takt zu halbieren: "Dann würden viel mehr Studenten mit dem Bus fahren und damit Berufspendlern ermöglichen, auf FH-Gelände zu parken."

Weiteres Thema im Bauausschuss ist die Engstelle der B 51 oberhalb der Napoleonbrücke. Nach aktuellem Stand will das Tiefbauamt zwecks Schaffung einer weiteren Fahrspur den Felsen bis zu 1,60 Meter (in der Tiefe) abfräsen. Den Beschluss könnte der Stadtrat in seiner Sitzung am 5. Oktober fassen, und die Verwaltung könnte anschließend die Zuschussanträge für das auf 400 000 Euro veranschlagte Projekt stellen. Wenn alles glattläuft, könnte das Felsen-Fräsen im Frühjahr 2011 über die Bühne gehen.

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