Baggern für den Badespaß

Riol · Es wird fleißig gearbeitet am Rande des "Triolago" am Rioler Moselufer: Der Bau des Seerundwegs und der Zufahrtsstraße hat begonnen und die Uferböschungen werden gestaltet. Wegen der Bauarbeiten verschiebt sich der für Anfang der Sommerferien geplante Badebetrieb wohl um drei Wochen.

 Günther Becker von der Becker Freizeitsee GmbH gestaltet mit der Planierraupe die Böschung am Ufer des Rioler Sees. TV-Foto: Katja Bernardy

Günther Becker von der Becker Freizeitsee GmbH gestaltet mit der Planierraupe die Böschung am Ufer des Rioler Sees. TV-Foto: Katja Bernardy

Riol. Das hat es in der Geschichte des Rioler Gemeinderats noch nie gegeben: Nach Insider-Informationen hat die Vorbesprechung fünf Stunden gedauert, bevor kurz nach Mitternacht der nichtöffentliche Teil der Ratssitzung starten konnte. Der Grund für die Verzögerung: ein Streit um die Kosten für den weiteren Ausbau der Freizeitseeanlage "Triolago". Sie entsteht seit 2003 am Rioler Moselrufer und ist ein Gemeinschaftsprojekt des Investors, der Becker Freizeitsee GmbH, und der Gemeinde Riol. Kernstück der Anlage ist der seit 2003 durch den Abbau von Kies künstlich geschaffene rund 13 Hektar große See.
Konflikt um Folgekosten


Jetzt wird der 2,4 Kilometer lange Seerundweg sowie eine Zufahrtstraße zum See mit Minikreisel gebaut. Hauptstreitpunkt in der jüngsten Sitzung war: Wer übernimmt die Folgekosten für den Seerundweg? Das Ergebnis: "Wir übernehmen die Verkehrssicherung", sagte Gabriele Becker, Geschäftsführerin der Becker Freizeitsee GmbH. Das heißt: Entstehen etwa Löcher im Asphalt, müssen diese behoben werden. Die Gemeinde übernehme die Kosten für die Beleuchtung, sagte Ortsbürgermeister Arnold Schmitt.
Nur wenige Tage nach der einmaligen Mammutsitzung rollen auch schon die Bagger. Der Seerundweg kostet rund 450 000 Euro. "Das Land übernimmt 60 Prozent der Kosten, die Gemeinde den Rest", sagte Arnold Schmitt. Die 1,2 Kilometer lange Zufahrtsstraße zum Badestrand, den Parkplätzen und einem geplanten Seerestaurant wird rund 340 000 Euro kosten. Das Land übernimmt davon 55 Prozent, der Investor 35 Prozent und die Gemeinde zehn Prozent.
Drittes Projekt: Minikreisel


Der dritte Teil der Baumaßnahme ist ein Minikreisel mit einem Durchmesser von elf Metern, als Abschluss der Landesstraße 145 zur Anbindung an die Rioler Seestraße, an das Moselufer und an die Hauptzufahrtsstraße zum See. Die Kosten: rund 235 000 Euro. Davon schultert das Land 23 Prozent, den Rest übernimmt die Gemeinde.
Parallel zu den Straßenbauarbeiten hat der Investor mit der Gestaltung der Uferböschung begonnen. "Mehr als 100 000 Kubikmeter Erde wurden in den letzten fünf Wochen verarbeitet", sagt Günther Becker von der Becker Freizeitsee GmbH. Auch einige Vorarbeiten zum Errichten der Wasserski-Seilbahn wurden bereits getroffen. "Wir rechnen mit dem Aufstellen im Spätherbst", sagt Gabriele Becker.
Der Badebetrieb werde voraussichtlich drei Wochen später als geplant (der TV berichtete), am 15. Juli, starten. Die Erdarbeiten drum herum hätten den See zu sehr aufgewühlt.
Um die Wasserqualität müssen Schwimmer und Tretbootfahrer aber nicht fürchten: "Die Wasserqualität wird alle 14 Tage vom Gesundheitsamt geprüft", sagte Barbara Weiter-Matysiak, Pressesprecherin der Kreisverwaltung Trier-Saarburg auf TV-Anfrage.
Und wer es lieber trocken mag, kann auf die Sommerrodelbahn zurückgreifen, einen weiteren Baustein der Freizeitanlage "Triolago". Seit gut einem Jahr ist die Anlage inklusive Talstation in Betrieb und lässt Besucher hinunter zur Seeanlage sausen.

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