Glaube im Alltag „Bahnt dem Herrn einen Weg durch die Wüste...!“

In vielen Adventsliedern drücken wir unsere Sehnsucht und Erwartung auf das Kommen des Gottessohnes aus.

Jetzt im Advent macht Gott sich auf den Weg zu uns Menschen. Aber viele Menschen unserer Zeit haben Gott aus dem Blick verloren. Oft erreichen wir ihn nicht mehr, weil der Weg zwischen uns und ihm unterbrochen ist durch Geröll und Gestein von Unglauben, Hoffnungs- und Lieblosigkeit. Wir kreisen zu stark um uns selbst und bahnen uns eigene Wege, die in die Gegenrichtung laufen. Und ohne dass wir es recht merken, wird unser Leben zu einer Wüste, in der nichts mehr wachsen kann.

Jesaja mahnt uns eindringlich: „Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste!“

Denken wir nur an die Wüste der Oberflächlichkeit. Wir leben in den Tag hinein, lassen alles auf uns zukommen.

Gott spielt eigentlich gar keine Rolle mehr. Die Wüste der Oberflächlichkeit lässt nicht nur für Gott, sondern auch für den Mitmenschen an unserer Seite kaum noch Raum; sein Schicksal, die Sorgen und Fragen kümmern uns wenig.

In unserem Alltag spüren wir immer wieder, dass sich Hass, Neid und Eifersucht breitmachen wollen. Es wird einem schmerzlich bewusst, wie wertvolle menschliche Beziehungen dadurch zerstört werden.

Bemühen wir uns in dieser Adventszeit, dem Herrn den Weg zu bereiten, damit wir die schöne und beglückende Erfahrung machen, dass wir nicht allein sind, dass er bei uns ist und uns hilft.

Machen wir uns gemeinsam auf den Weg. Versuchen wir konsequent Berge und Hügel abzutragen. Dann werden wir unweigerlich und ungehindert nach Bethlehem kommen, an diesen einfachen und schlichten Ort. Dann werden wir ihn finden, den wir vielleicht unterwegs aus dem Blick verloren haben. Der zwar immer da war, aber durch verschiedene Unebenheiten unserer menschlichen Schwächen verdeckt war.

Sind wir offen und entdecken ganz neu die Geschichten von der unbegreiflichen Liebe Gottes.

Die froh machende Botschaft dieser Adventszeit lautet: „Gott kann gefunden werden, wenn wir uns auf den Weg zu ihm machen.“

Edwin Prim,

Pfarrer in Schleidweiler

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