Verkehr Bald darf wieder Verkehr auf die Römerbrücke in Trier (Fotos und Video)

Trier · Autos können ab Sonntag in Richtung Innenstadt über das Weltkulturerbe fahren. Dennoch gibt es einige Dinge zu beachten.

  Die Arbeiten an der Römerbrücke schreiten voran. Ein neuer Bauabschnitt beginnt in der kommenden Woche. Die Verkehrsführung wird geändert.

Die Arbeiten an der Römerbrücke schreiten voran. Ein neuer Bauabschnitt beginnt in der kommenden Woche. Die Verkehrsführung wird geändert.

Foto: Rainer Neubert

Wenn am Sonntag die Ferien enden, beginnt auch auf der Trierer Römerbrücke eine neue Zeitrechnung. „Wir werden dann im Umfeld der Baustelle sicher deutlich mehr Verkehr haben“, ist Wolfgang van Bellen überzeugt. Der Chef des Trierer Tiefbauamts glaubt auch, dass die Verstöße gegen die seit Beginn der Baustelle geltende Einbahnstraßenregelung in der Aachener und der Luxemburger Straße dann deutlich zurückgehen werden. „Da greift dann ganz einfach die soziale Kontrolle.“

Noch am Donnerstagmorgen, kurz vor der Pressekonferenz zur neuen Bauphase für den Verkehrskreisel am westlichen Brückenkopf, war dort ein Sattelschlepper als Geisterfahrer unterwegs. Auch Autofahrer versuchten in den vergangenen drei Wochen immer wieder, den gewohnten, aber gesperrten Weg in Richtung Norden zu nehmen (TV vom 5. August). Selbst die zeitweise verstärkte Polizeipräsenz konnte das nicht verhindern.

Dennoch sei die erste Phase der Großbaustelle gut gelaufen, bilanziert Projektleiter Karl Romberg. „Trotz etlicher Leitungen im Boden, die nicht in Karten verzeichnet waren, und trotz der großen Hitze haben wir die prognostizierte Bauzeit eingehalten.“ Blindgänger oder andere gefährliche Munition aus dem Zweiten Weltkrieg sind bei der umfassenden Sondierung des Baufeldes nicht gefunden worden. Wenn die provisorisch aufgebrachte Asphaltschicht auf den Abschnitten der zukünftigen Umleitung befahrbar ist, unter denen die Stadtwerke bereits neue Versorgungsleitungen verlegt haben, wird am Samstag alles für die Verkehrsumstellung vorbereitet, die dann am Sonntag folgt.

Wesentliche Veränderung ist die Freigabe der Römerbrücke für Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen in Richtung Innenstadt. Diese neue Einbahnstraßenregelung über das Weltkulturerbe soll in den kommenden 1,5 Jahren Bestand haben. Lediglich in der letzten Baustellenphase muss die Brücke noch einmal für wenige Tage komplett gesperrt werden. Für Radfahrer und Fußgänger (siehe Info) bleibt die Brücke nach wie vor in beide Richtungen nutzbar, ebenso wie die Eisenbahnbrücke in Richtung Eurener Straße. Dieses marode Bauwerk, das mittelfristig ebenfalls ersetzt wird, bleibt allerdings für den Auto- und Schwerlastverkehr komplett gesperrt.

Auf der Aachener und Luxemburger Straße (B 51) ist die Durchfahrt über die Baustelle weiterhin nur in Richtung Luxemburg erlaubt. Ab Sonntag wechselt die Fahrspur dort allerdings auf die Moselseite. Auch Radfahrer und Fußgänger müssen zwischen den Überwegen an den beiden Enden der insgesamt 160 Meter langen Baustelle auf die östliche Seite der Straße wechseln.

„Es werden zunächst Rohrleitungen verlegt“, erläutert Romberg. „Ende August beginnt dann der Bau der neuen Stützwand für die Auffahrt zur Eisenbahnbrücke.“ Die Gesamtbaumaßnahme für den Kreisverkehr wird voraussichtlich bis zum Frühsommer 2022 dauern. Danach werden die Freiflächen vor der ehemaligen Sparkasse und zwischen dem Pub „Lucky’s Luke“ und dem Benedikt-Labre-Haus neu gestaltet und begrünt. Pflanzen sollen auch auf die Mittelinsel des Kreisels kommen. Wegen der vielen Leitungen nur knapp unter der Straßenebene sind dort allerdings keine Bäume möglich, weil deren Wurzeln tief reichen.

Wie die zukünftige Führung für Radfahrer über die Römerbrücke sein wird, ist derzeit noch nicht eindeutig. Klar ist lediglich, dass in westliche Richtung die Radfahrer auf der Straße geführt werden, damit sie mit dem Autoverkehr in den Kreisel einfahren können. Ob auch in Richtung Innenstadt ein Behelfsradweg für Radler auf der Fahrbahn markiert werden kann, ist noch offen. „Dafür müsste auf der Stadtseite eine Abbiegespur wegfallen“, zitiert Triers Pressesprecher Michael Schmitz die Aussage von Baudezernent Andreas Ludwig. „Ob das möglich ist, wird noch untersucht.“ 

Die Arbeiten auf der Römerbrücke schreiten voran. Ab Sonntag soll die Brücke wieder in Richtung Innenstadt für Autos befahrbar sein.

Die Arbeiten auf der Römerbrücke schreiten voran. Ab Sonntag soll die Brücke wieder in Richtung Innenstadt für Autos befahrbar sein.

Foto: Rainer Neubert

Kein Thema könne noch auf Jahre die Komplettsperrung des Weltkulturerbes für die normalerweise täglich 14 000 Fahrzeuge dort sein. Denn davor müsse noch die Kaiser-Wilhelm-Brücke grundsaniert werden – ein Bauvorhaben, dass deutlich aufwendiger sein wird als der Bau des Kreisverkehrs. Die Konrad-Adenauer-Brücke als einzige Moselüberquerung wäre aber komplett überlastet.

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