Bald Strom von der "Sonnseit'"

Der Energiegewinn aus Solarzellen steigt in der Verbandsgemeinde (VG) Schweich weiter an. Auf der Höhe über dem Weinort Leiwen entsteht zurzeit eine neue Photovoltaikanlage.

 Besuch auf der Solarbaustelle Leiwen. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Besuch auf der Solarbaustelle Leiwen. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Leiwen. Die neue Solaranlage bei Leiwen hat eine Maximalleistung von 3,6 Megawatt, ihre Jahresleistung beträgt rund 3770 Megawattstunden - dies deckt den Strombedarf von rund 1000 Haushalten. Ans Netz gehen soll das neue Solarkraftwerk im November.

Über den Stand der Arbeiten informierten sich nun auf der Baustelle der Leiwener Ortsgemeinderat und Ortsbürgermeister Claus-Peter Feller. Auf der Baustelle hoch über Leiwen stand dazu Projektleiterin Stefanie Wimmer vom Münchener Investor Renerco den Kommunalpolitikern Rede und Antwort, erklärte technische Details und Terminpläne.

Die ersten fertigen Reihen aufgeständerter und gegen Süden ausgerichteter Solarmodule sind schon fertig montiert. Überall auf dem Areal - im Leiwener Volksmund die "Sonnseit'" genannt - läuft die Modulmontage zurzeit auf Hochtouren.

Insgesamt 48 800 der dunklen "Glasplatten" - sogenannte Dünnschichtmodule - müssen mit den Metallständern verschraubt und verkabelt werden. Die fertig montierte Modulfläche (Generatorenfläche) wird einmal 35 000 Quadratmeter umfassen. Ebenfalls im Bau sind die drei Wechselrichter-Stationen. In ihnen wird der in den Modulen erzeugte Gleichstrom in Wechselstrom umgeformt und zum RWE-Umspannwerk zwischen Bekond und Föhren geleitet.

Früher als Weideland fürs Vieh genutzt



Früher wurde die "Sonnseit'" als Weideland für Vieh genutzt. "Der Boden hier ist mager und mit Kies durchsetzt, er gibt nicht viel her", erklärt Ortsbürgermeister Feller. Aus landwirtschaftlicher Sicht sei die neue Nutzung des Areals also kein Verlust. Feller: "Wenn wir vor 50 Jahren prophezeit hätten, dass wir auf der ,Sonnseit‘ einmal Strom aus dunklen Glasplatten erzeugen, hätte man uns wohl für verrückt erklärt."

Maximal rund 30 000 Euro kann die Gemeinde künftig durch die neue Anlage für ihren Haushalt verbuchen. Die genaue Höhe der Pachteinnahme ist abhängig von der erzeugten Strommenge, die wiederum durch die Intensität und die Dauer der Sonnenstunden bestimmt wird. Auch bei bewölktem Himmel - sogenanntem diffusen Licht - wird von den Solarkraftwerken Strom erzeugt. Allerdings fällt die Ausbeute dann geringer aus als bei direkter Sonneneinstrahlung.

Zweimal jährlich soll der Grünbewuchs unter den Modulgestellen gemäht werden - den Einsatz von Schafen als natürliche "Rasenmäher", wie ihn die Trierer Stadtwerke in ihrem Solarpark bei Föhren praktizieren, halten die Leiwener und ihre Vertragspartnerin Renerco eher für problematisch.

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