Bange Gesichter - Wo ist Maxim?

Mit 20 Helfern haben Freunde des vermissten Maxim Beck am Samstag die Ufer der Mosel von Schweich bis nach Konz nach Hinweisen auf den Verbleib des Studenten abgesucht. Konkrete Anhaltspunkte, wo der 28-Jährige abgeblieben sein könnte, förderte die private Suchaktion nicht zutage. Zwar fanden die vier Such-Teams eine Jeanshose, zwei Turnschuhe und eine angesengte Gesichtsmaske, die man dem Vermissten allerdings nicht zuordnen konnte.

Trier. Samstag, 10.47 Uhr. Hauptbahnhof Trier. Enttäuschung steht den Organisatoren ins Gesicht geschrieben, dass dem Aufruf zu der privaten Suchaktion lediglich 20 Helfer gefolgte waren. "Es hätten mehr sein können", hadert Viktor Beck, der Bruder des Vermissten, mit der geringen Beteiligung der Trierer Bevölkerung. Man wartet, ob sich noch Nachzügler um das Schild mit der Aufschrift "Such-Team Maxim Beck" scharen, das einer der Helfer vor dem Eingang zum Hauptbahnhof in die Höhe hält.

"Besser, als nichts zu tun"



"Ich bin als moralische Unterstützung mit dabei, um ein Zeichen zu setzen", meint Studentin Julika Albert, die sich mit ihrer Kommilitonin der Suche angeschlossen hat. "Man kann sich vorstellen, was momentan in den Angehörigen vorgeht. Deshalb ist vielleicht die Wahrscheinlichkeit größer etwas zu finden, wenn mehr Menschen mitsuchen", meint Lea Höltgen.

Improvisiert ist die Suchaktion, das gibt man unumwunden zu. Immerhin besser, als nichts zu tun.

Sooft die Freunde und Bekannte auch über das mysteriöse Verschwinden von Maxim Beck nachgrübeln, viele Fragen bleiben nach wie vor offen. Warum hat er keine Klamotten mitgenommen, wenn er auf dem Weg zum Flughafen war?, fragt man sich im Freundeskreis. Denn die Sachen befanden sich noch in seiner Wohnung.

Vier Gruppen machen sich auf den Weg. Gesucht wird entlang der Mosel von Konz bis nach Schweich, sie laufen die eingeteilten Strecken ab, jeweils von Konz bis Trier und von Schweich bis Trier. Treffpunkt ist in der Mitte an der Kaiser-Wilhelm-Brücke. Mindestens drei Stunden sind dafür eingeplant. "Jeder macht nur so lange, wie er kann", mahnt René Weyers, Mitorganisator der privaten Suchaktion. Maxim Becks Bruder Viktor hat Getränke für die kräftezehrende Suche besorgt und verteilt sie an die Teilnehmer, bevor diese gegen 11.30 Uhr den Bahnhofsvorplatz verlassen. Auch Flugblätter mit Maxims Konterfei teilt er aus.

Maxims Eltern weilen währenddessen in Dresden. Sie sind außerstande, an der Suche mitzuwirken. "Sie stehen immer noch unter Schock", meint Anastasia Lialina, Organisatorin der Aktion.

Für Franz-Josef Degen, Rentner aus Trier-Süd, war sofort klar, dass er mitmacht: "Ich bin fünffacher Opa und Vater von drei erwachsenen Kindern. Da kann ich gut mitfühlen, wie es Eltern in dieser Situation geht."

Aus demselben Grund ist auch Valentin Krämer aus Fell gekommen. "Ich habe mich sehr spontan dazu entschieden, mitzuhelfen und mein Scherflein beizutragen", meint der Vater von drei Kindern und vierfacher Opa. Falls Sachen oder Dinge während der Suche gefunden würden, sei dies dem Organisationsteam sofort zu berichten.

Spontane Unterstützung erfährt das Suchteam gewissermaßen von "oben". Denn Stefan Hahmann hat just an diesem Morgen von der Suchaktion erfahren. Er bietet sofort seine Mithilfe per Luftunterstützung an, denn er ist Hobbypilot im Aero-Club Trier-Konz. Mit einem Motorsegler macht er sich nach kurzer Absprache mit den Organisatoren auf, den Moselfluss abzufliegen. "Ich war eigentlich auf dem Weg, mein Auto in die Waschstraße zu fahren. Nun helfe ich hier mit", meint Hahmann kurzerhand.

Kurz nach 17 Uhr. Die Helfer sind müde und geschafft. Einen konkreten Hinweis auf den Verbleib von Maxim Beck haben sie auf ihrem Marsch entlang der Mosel nicht gefunden.

Eeine blaue Jeanshose, zwei Turnschuhe und eine Gesichtsmaske mit einem Brandloch - das sind die Dinge, auf die die Such-Team an den Wegen der Mosel gestoßen sind. "Wir wissen nicht, ob die gefundenen Sachen Maxim gehören", sagt eine merklich erschöpfte Anastasia Lialina. Die Fundstücke wurden umgehend der Soko "Maxim" übergeben, die diese nun untersucht.

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