Bankenwechsel jetzt: Waffenindustrie und Hunger stoppen!

Nachhaltig leben - für immer mehr Menschen ist das wichtig. Wie kann die Menschheit die vorhandenen Ressourcen auf der Erde verantwortungsbewusst nutzen? Diese Frage wird nicht nur in der großen Politik gestellt, sondern auch im Lokalen: In Trier zum Beispiel von dem gemeinnützigen Verein Lokale Agenda 21 (LA 21). An dieser Stelle erklären LA-21-Mitglieder in loser Folge, wie sich Nachhaltigkeit in der Region konkret leben lässt. Heute: Sophie Wannemacher.

Obwohl in unserer Gesellschaft viel über Geld nachgedacht wird, machen sich die wenigsten unter uns Gedanken darüber, was eigentlich mit ihrem Geld auf der Bank geschieht. Bankgeschäfte sind oft vielschichtig und undurchsichtig. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass man unbewusst die Waffen- oder Atomindustrie sowie Spekulation mit Agrarrohstoffen oder Nahrungsmitteln unterstützt. Und so ungewollt Einfluss auf Kriege und Hunger in der Welt nimmt.
Der plötzliche Preisanstieg von Grundnahrungsmitteln und folgende Hungersnöte lassen sich oft durch die Spekulationsgeschäfte an Finanzmärkten erklären. Die Rüstungsindustrie erzielt mit dem Geld deutscher Banken hohe Profite. Das Geschäft mit Hunger und Tod ist lukrativ und wird häufig von großen Geschäftsbanken.
Den Geschäftsbanken gegenüber stehen die lokalen Sparkassen und Genossenschaftsbanken sowie die Alternativbanken: Umweltbank, Ethik-Bank, GLS-Bank und Triodos-Bank. Ihr Ziel ist nicht ausschließlich die Gewinnmaximierung, sondern auch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit im Interesse der Allgemeinheit.
Die meisten lokalen Sparkassen sind Einrichtungen öffentlichen Rechts, und deshalb sind ihnen gewisse Spekulationsgeschäfte gesetzlich verboten. Alternativbanken haben in der Regel eigens auferlegte Grundsätze, die unmoralische Spekulationen unterbinden. Als nachhaltigstes deutsches Unternehmen wurde 2012 die GLS-Bank ausgezeichnet.
Die Sparkasse Trier gehört zu den Anstalten des öffentlichen Rechts und hat 89 Geschäftsstellen. Außerdem gibt es im Raum Trier zahlreiche Genossenschaftsbanken mit Geschäftsstellen vor Ort. Mit dem Komfort bei den Alternativbanken in unserer Region ist es noch nicht ganz so weit, doch immerhin zwei (GLS-Bank und Ethik-Bank) bieten ein Girokonto an und ermöglichen kostenloses Geldabheben bei Volks- und Raiffeisen- sowie Spardabanken. Wer also die Geschäfte vieler Großbanken nicht länger unterstützen möchte, sollte die Kröten so bald wie möglich wandern lassen.
Weitere Infos: www.attac.de/aktuell/bankwechsel
Extra

Sophie Wannemacher ist 24 Jahre und studiert VWL mit Schwerpunkt europäischer Wirtschaftspolitik. Sie absolviert derzeit ein projektbezogenes Praktikum bei der Lokalen Agenda und interessiert sich seit ihrem freiwilligen Praktikum beim Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung. red

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