Bankkunden gehen auf Nummer sicher

Trier · Mehr Beratungen, konservative Anlagen, weniger Risiko: Die Privat- und Geschäftskunden der Deutschen Bank Trier haben im vergangenen Jahr verstärkt Wert auf die Sicherheit ihres Geldes gelegt. Insgesamt blickt die Bank auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2011 zurück.

Trier. 5500 Beratungsgespräche, "so viele wie noch nie", führten die 23 Mitarbeiter in der Trierer Filiale der Deutschen Bank mit ihren Kunden im vergangenen Jahr. Eine Steigerung um acht Prozent, betont Thorsten Hey, seit Juli Leiter des Investment & Finanzcenters in Trier.
Der Grund: Die 22 400 Privat- wie Geschäftskunden der Trierer Filiale suchten Sicherheit in einer Zeit, in der das politische und wirtschaftliche Umfeld schwanke. Deshalb sei das Festzinsangebot besonders gefragt gewesen. 24 Millionen Euro hätten die Kunden im Festzinssparen neu angelegt. Insgesamt erhöhte sich das Einlagevolumen im Jahr 2011 um 20 Millionen auf 171 Millionen Euro, eine Steigerung von 12,9 Prozent. Zum Vergleich: in der Marktregion Koblenz/Trier waren es 793 Millionen Euro, ein Plus von 8,5 Prozent. Das Geschäftsvolumen blieb bei 2,4 Milliarden Euro, Stadt Trier 538 Millionen Euro, nahezu konstant.
Als sicher gelten auch Investitionen in Immobilien, sagt Hey, zumal das Zinsniveau niedrig sei. 149 Millionen Euro betrage das Baufinanzierungsvolumen in Trier, ein Zuwachs von 5,3 Prozent. Eine sichere Anlage suchten auch die Kunden im Bereich "Private Wealth Management", sagt Jürgen Heid, der vermögende private Anleger, Stiftungen, Kirchen und Verbände im Bereich Trier betreut. "Viele greifen auf konservative Vermögensanlagen zurück. Immobilien erleben ein Comeback!"
Stresstest für Anlageformen


Im Trend liege auch, das Anlagevermögen in die Hände eines Beraters zu legen, der schnell auf aktuelle Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt reagieren könne. In der Region Mainz/Trier belaufe sich das betreute Vermögen auf 1,5 Milliarden Euro mit einem Zuwachs von 59 Millionen Euro oder vier Prozent. Für mehr Sicherheit sorge, das Vermögen breit anzulegen und das Risiko gezielt abzusichern, etwa mit der neuen "Risikolandkarte", ein elektronisches Hilfsmittel, mit dem der Kunde die Anlagen einem Stresstest unterziehen kann. Sicherheit suchen auch die etwa 200 mittelständischen Unternehmen mit weltweit 70 000 Arbeitsplätzen im Bereich Saar/Trier, die Marie-Therese Bettscheider betreut. "Wir sehen einen Bedarf, dass sie ihr Risikomanagement verbessern müssen."
Auch wenn 2011 für die Betriebe in der Region ein gutes Jahr gewesen sei, besonders die erste Hälfte. "Wir haben unser Kreditvolumen leicht gesteigert", sagt Bettscheider. "Wir empfehlen den Unternehmen, sich vorzubereiten, sich mit ausreichend Finanzmitteln zu günstigen Konditionen auszustatten." Neun von zehn Betrieben agierten auf den internationalen Märkten, deshalb sei es wichtig, dass die Deutsche Bank ihre Kunden in 70 Ländern begleiten könne.
Alle drei sind sich sicher, dass die Unsicherheit auf den Märkten bestehen bleibe. Daher werde die Beratung weiter intensiviert. So hat der Bereich "Private Wealth Management" im Raum Trier-Saarbrücken sechs neue Berater eingestellt, bundesweit gar 40. Zunehmen werde der Wettbewerb der Unternehmen um qualifizierte Mitarbeiter, sagt Hey. Ein Instrument sei die betriebliche Altersversorgung. Die Kunden im Bereich Rheinland-Pfalz/Saar hätten 2011 37,5 Prozent mehr Beiträge zur Altersvorsorge angespart.

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