Barmer kommt, Domänen-Keller bleibt

TRIER. "Bekenntnis zum Standort Trier": Im Herbst 2006 bezieht die Regional-Geschäftsstelle der Barmer Ersatzkasse neue Räume in der Deworastraße. Sie wird rund 80 Prozent der 3000 Quadratmeter Bürofläche des neuen Verwaltungsgebäudes belegen, das die Triwo AG zwischen Katasteramt und Christophstraße errichtet. Investitionsvolumen: rund fünf Millionen Euro.

Zwei Umzüge in elf Jahren - für Großbetriebe nicht die Regel, für die Barmer aber unumgänglich. "Früher hatten wir bundesweit 380 Bezirks-Geschäftsstellen, heute sind es 78 Regionalgeschäftsstellen", erläutert der Trierer Regionalchef Norbert Dixius. Für seine Dienststelle in der Simeonstraße brachte die neue Organisationsstruktur einen Aufgaben- und Mitarbeiterzuwachs von 75 auf 120; das Volumen an Leistungsausgaben stieg auf 154 Millionen Euro. Die damit einhergehenden "sehr beengten Verhältnisse" gehören Ende 2006 der Vergangenheit an. Die Barmer wird Hauptmieter des Verwaltungskomplexes sein, den die Triwo AG in der Deworastraße baut. 2500 Quadratmeter Büro- und Dienstleistungsflächen statt jetzt 1600 - "unsere Leute freuen sich schon sehr auf das neue Domizil", betont Dixius. Die Barmer kehrt in die Nähe ihres alten Standortes zurück. Bis 1995 befand sich die Bezirks-Zentrale im Heitkamp-Haus am Bahnhofsvorplatz, seither im Sparkassen-Gebäude in der Simeonstraße. Den neuerlichen Umzug machte ein Coup der Triwo möglich: Die Projektentwickungs-Gesellschaft kaufte sämtliche Grundstücke des Landes in der Deworastraße zwischen Katasteramt und Christophstraße. Was nicht unter Denkmalschutz steht, ist dem Neubauprojekt gewichen, darunter der Flachdach-Bau der Staats-Weinbaudomäne in der Straßenmitte. "Was jetzt kommt, wird sich viel besser ins Straßenbild fügen", kündigt Triwo-Geschäftsführer Wilfried Biewer an. Architekt Ulrich Pasucha spricht von einem "städtebaulichen Lückenschluss". Auch der Architektur- und Städtebaubeirat habe das Projekt als "gelungene Lösung" bezeichnet. Entlang der Deworastraße entsteht ein viergeschossiger zusammenhängender Komplex, den ein zurückgenommener Verbindungstrakt wie zwei Gebäude wirken lässt. Im "Kopfbau" (mit Basaltsteinfassade) wird die Barmer ihr barrierefreies Kundencenter einrichten; hinter dem Haus befinden sich die Besucherparkplätze. Weitere Nutzer des Komplexes sind die Weinbaudomäne und "kleinere Mieter, mit denen wir noch in Verhandlung stehen" (Biewer). In den vergangenen Tagen rückten die Bautrupps an. Die Koblenzer Firma Hotel- und Wohnbau, mit der die Triwo bereits mehrfach zusammenarbeitete (unter anderem in Konz und Hermeskeil) soll den Komplex bis Oktober 2006 schlüsselfertig errichten. Erklärung für die geringe Bauzeit: Der Komplex entsteht auf einer Plattengründung über dem denkmalgeschützten Ex-Domänen-Weinkeller, für den es laut Wilfried Biewer "derzeit keine Nutzungsabsicht" gibt. Der Mietvertrag der Barmer läuft über zehn Jahre. "Wir werden aber gerne länger bleiben", sagt Dixius. Für ihn ist das neue Barmer-Domizil ein Bekenntis zum Standort Trier.

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