Mobilität Zu steil für Menschen mit Rollstühlen

Trier-West · Es gibt bisher keine barrierefreien Zugang zur Mosel im Umfeld der Römerbrücke. Bis 2025 sollte sich das ändern.

 Von der Römerbrücke aus soll im Bereich der früheren Sparkassenfiliale ein neuer Zugang zum Moselufer gebaut werden. Doch das gestaltet sich komplizierter als erwartet.

Von der Römerbrücke aus soll im Bereich der früheren Sparkassenfiliale ein neuer Zugang zum Moselufer gebaut werden. Doch das gestaltet sich komplizierter als erwartet.

Foto: TV/Harald Jansen

2025. Bis dahin sollte in Trier-West fast alles fertig sein. Denn dann soll die Weststrecke reaktiviert werden. Wenn alles klappt, können dann Zugreisende am neuen Haltepunkt in der Nähe des Benedikt-Labre-Hauses ein- und aussteigen, können Autofahrer und Fußgänger über eine neue Brücke über die Bahn dorthin und Fußgänger einfacher als bisher zur Mosel gelangen. Was die neue Anbindung zur Mosel angeht, gibt es aktuell noch mindestens eine ungelöste Herausforderung.

Auf dem Papier ist schon alles fertig. Vom Gelände der früheren Sparkassenfiliale sollen Menschen über eine Rampe den Höhenunterschied zwischen Römerbrückenkreisel und dem Moselufer überwinden können. Eine entsprechende Zeichnung präsentierte die Stadtverwaltung jüngst in einer Ausschusssitzung. Doch die Sache hat zwei Haken. Ein geplanter Steg in den Flusslauf hinein ist nur über Stufen erreichbar. Das kann noch Auskunft von Baudezernent Andreas Ludwig relativ einfach geändert werden. Einfach dadurch, indem die Stufen weggelassen werden.

So einfach lässt ich jedoch die größere Herausforderung nicht bewältigen. Denn die geplante Rampe mag zwar für Fußgänger und Radfahrer relativ bequem nutzbar sein. Für Menschen im Rollstuhl ist sie jedoch zu steil. Besonders dann, wenn der Rollstuhl keinen Elektroantrieb hat. Laut Din-Vorschrift dürfen Rampen maximal sechs Prozent Steigung haben. Laut Verwaltung hat die geplante mehr als 60 Meter lange Rampe jedoch 7,33 Prozent Steigung. Was noch hinzukommt: Die Rampe überwindet nur gut vier Meter Höhenunterschied zwischen Moselradweg und der unterer Ebene des früheren Sparkassengeländes. Von dort aus sind noch einmal rund 15 Meter Weg mit einem Gefälle von rund neun Prozent zu überwinden, um auf das Niveau des Römerbrückenkreisels zu kommen.

Auch eine Wegeführung für Rollstuhlfahrer nördlich des Coffee Fellows Hotels scheidet aus. Zwar gibt es dort heute bereits eine Verbindung zwischen Mosel und Aachener Straße. Doch auch diese asphaltierte Strecke ist zu steil.

Die Planer stecken nun in einem Dilemma. Die Förderung der Anbindung wird es nur dann geben, wenn die Vorgaben der Din-Norm bezüglich der maximal zulässigen Steigung eingehalten werden. Die geplante Rampe zu verlängern ist laut Verwaltung aus statischer Sicht schwierig. Zudem müsste eine wasserrechtliche Genehmigung beantragt werden, weil sich die Rampe im Hochwasserabflussquerschnitt der Mosel befindet. Außerdem muss mit dem Denkmalschutz verhandelt werden, da im Umfeld der Römerbrücke viele Funden zu erwarten sind. Unter dem Strich führt das zu höheren Kosten, die teilweise von der Stadt getragen werden müssten. Zudem ist mit einem späteren Baubeginn zu rechnen. Der geplante Fertigstellungstermin war bisher Sommer/ Herbst 2025.

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