Barrierefreie Zugänge ins Becken, ins Theater und im Internet

Trier · Der Beirat für Menschen mit Behinderungen ist mit seiner Arbeit im ersten Jahr zufrieden. Auf seinen Rat hin wird im Stadtbad Konstantinthermen ein Beckenlift für Rollstuhlfahrer gebaut.

Trier. Der Beirat der Menschen mit Behinderungen in Trier ist seit Januar aktiv. In seiner letzten Sitzung des Jahres brachten die Mitglieder weitere Themen und Anträge auf den Weg. Eine Anregung wird bereits Anfang 2013 umgesetzt: Das Stadtbad Kaiserthermen erhält einen Lift für leichteren Zugang ins Schwimmbecken.
Neben den Treffen der verschiedenen Arbeitsgruppen wurden seit der vorherigen Sitzung Inklusionsgespräche zum Thema Wohnen sowie zahlreiche Dialoge mit der Stadt, verschiedenen Organisationen und Firmen geführt, so die Vorsitzende des Beirats, Nancy Poser. Die Mitglieder des Beirats trafen sich mit Vertretern der Stadtwerke und Busfahrern, die nach dessen Wunsch die Haltestellen ansagen sollen. "Eine Automatisierung wäre hier die Lösung, aber das ist zu teuer", so Poser. Keine Verbesserungen konnten bis jetzt am Hauptbahnhof erzielt werden. Poser kritisiert das Fehlen einer Behindertentoilette und die eingeschränkten Servicezeiten. Laut Deutscher Bahn AG seien keine Änderungen geplant.

Die Bürgersprechstunde werde gut angenommen. Im ersten Quartal des neuen Jahres soll die Internetpräsenz www.behindertenbeirat-trier.de fertiggestellt werden. Sie wird von Studenten des Studiengangs Intermediales Design der Hochschule Trier entworfen. Wichtig sei vor allem die Barrierefreiheit. In der Diskussion wurden viele Beispiele angesprochen, bei denen die Probleme mit der Barrierefreiheit nicht gelöst sind.
Als kritisch sehen die Mitglieder die Situation im Brunnenhof an. In einer früheren Plenumssitzung war vorgeschlagen worden, die Nutzung einer eingelagerten Rampe zu prüfen. Diese sei jedoch zu klein. Der Kauf einer geeigneten Rampe sei wegen der Kosten und wegen des Denkmalschutzes problematisch. Eine gemeinsame Ortsbesichtigung mit Vertretern der Stadt soll Klarheit bringen.
Auf Initiative des Beirats machten die Mitglieder bei einem Termin im Theater auf die Schwierigkeiten eines Besuchs für Menschen mit Behinderung aufmerksam. In der derzeitigen Planung ist es nicht möglich, dass die Begleiter neben ihnen sitzen können. Darum soll eine neue Lösung mit einem anderen Eingang für vier Rollstuhlplätze gefunden werden. Ein neuer Eingang soll laut Stadt im Frühjahr fertiggestellt werden. Aus der Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Bauen und Wohnen zum Bestand und Bedarf an behindertengerechten Wohnungen konnten erste Erkenntniesse erzielt werden: Es gibt nur eine geringe Anzahl an barrierefreiem Wohnraum; es könnten aber viele Gebäude umgebaut werden. In einem Antrag für den Stadtrat verlangt der Beirat, dass er bei bauaufsichtlichen Genehmigungsverfahren angehört wird, wenn städtische oder größere öffentlich genutzte Gebäude betroffen sind.
Die nächste Beiratssitzung wird am 13. März um 18 Uhr stattfinden. red

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