Barrieren in den Köpfen lösen

Trier · Alle lernen gemeinsam, alle gehen auf dieselbe Schule. Inklusion gilt vielen Pädagogen als wünschenswert, aber auch als schwer umsetzbar. Über die Vor- und Nachteile haben Experten aus Bildung und Politik diskutiert.

Trier. Sieben Experten, 55 Besucher und jede Menge Fragen. Beim Diskussionsabend "Inklusion als Weg und Ziel - Barrieren überwinden in Kita und Schule" kamen im Warsberger Hof in Trier verschiedene Sichtweisen zur Sprache. Veranstalter war die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.
Inklusion ist ein pädagogisches Konzept, das die Vielfalt der Menschen wertschätzt. Dadurch sollen alle Kinder - egal, wie verschieden sie sind - gemeinsam lernen.
"Wir brauchen Pioniere, die vorangehen und offensive Forderungen an die Politik stellen", sagte Hildegard Muriel, Vorsitzende des Vereins Eine Schule für alle. Zu diesen Forderungen zählen unter anderem mehr Fachpersonal, mehr finanzielle Mittel und auch die passenden Räume für eine adäquate Umsetzung.
Die Teilnehmer waren sich darüber einig, dass Inklusion ein Wunsch sei, bei dessen Umsetzung es vornehmlich finanzielle Probleme gebe. Mit Inklusion seien zudem viele Ängste verbunden. Im Alltag scheitere sie meist an "den Barrieren in den Köpfen", stellte Gerd Dahm, Stadtratsmitglied der Grünen, fest.
Diese Hürden trifft Ulrike Reichmann vom Club Aktiv Trier in ihrer täglichen Arbeit an. Wenn beispielsweise ein behindertes Kind in eine Schule gehen soll, scheitere die Aufnahme nicht immer am Geld: "Vielfach trauen sich die Schulen oder Kindergärten das nicht zu. Anstatt zu sagen: ,Lasst uns schauen, wie wir das bewältigen können.\'"
Ziel der aktuellen Veranstaltungsreihe ist es, möglichst viele Informationen zum Thema Inklusion zu sammeln und in den Landtag einzubringen. Die Grünen hoffen dabei vor allem auf Bereiche, die mit diesem Thema täglich beschäftigt sind, wie Schulen und Behindertenbeirat.
"Ich bin froh über so kompetente Besucher", sagte Eckard Wiendl, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Bildung der Grünen. Es sprachen Kinderärzte, Lehrer, Mitglieder des Behindertenbeirats und andere - eine bunt gemischte Gruppe. sthi

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