"Basta!"

Zum künftigen Standort des Polizeipräsidiums und dem TV-Bericht vom 20. September meint dieser Leser:

Offensichtlich wörtlich sagte der Innenminister Karl-Peter-Bruch (SPD) zur Standortfrage des neuen Polizeipräsidiums: "Das neue Polizeipräsidium wird auf dem Postgelände gebaut. Zu diesem Zweck haben wir das Grundstück gekauft. Etwas anderes kommt nicht in Frage." Es fehlt jetzt nur noch der Ausruf: "Basta, so wird es gemacht." Roland Morgen meint, dass nun die Denkmalschützer erneut aufstöhnen werden. Sie stöhnen sicherlich nicht nur, sie sind tief betroffen, dass alle ihre Einwände, Bedenken, Hinweise mit einem Basta weggewischt werden. Als ehemaliger Staatssekretär im Kultusministerium wundert mich weiter, dass Bruch von der Übereinstimmung mit dem Finanzministerium und dem Rechnungshof spricht. Hat der nicht mit dem Kultusministerium gesprochen? Zu meiner Zeit hat man dann auch die "Archäologische Trier-Kommission" einberufen und die zuständige Denkmalbehörde befragt. Aber da die "Archäologische Trier-Kommission" vom Land Rheinland-Pfalz im Augenblick überhaupt nicht neu besetzt worden ist, spart man sich offensichtlich kritische Einwände. Dass die Polizeibeamten ein neues Präsidium brauchen in Trier, ist klar. Aber soll alles, was man von dem Gelände vor St. Maximin weiß, nämlich dass dort römische Grabdenkmäler bis in die frühchristliche Zeit hin verborgen sind, auf Befehl des Innenministers nicht berücksichtigt werden? Die Baudezernentin Kaes-Torchiani hat schon im Streitgespräch im SWR diese Bedenken Herrn Bruch vorgetragen. Offensichtlich interessiert ihn das nicht. Meines Erachtens wäre es jetzt an der Zeit, dass der Oberbürgermeister der Stadt Trier, Klaus Jensen, sich dieser wichtigen Frage annimmt. Die Stadt Trier kann in der deutschen Kulturlandschaft nicht der Lächerlichkeit preisgegeben werden, weil man sich nicht sorgfältig genug mit dem Standort für ein so großes Gebäude beschäftigt hat.

Horst Langes, Trier

Denkmalschutz

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort