Bauern bangen um Ackerflächen

Trier · Viele Landwirte in Trier sehen den Entwurf für den Flächennutzungsplan kritisch. Bei einer Versammlung des Bauern- und Winzerverbandes war sogar von Enteignung die Rede.

Trier. Der Entwurf für den Flächennutzungsplan 2030 war das Thema bei einer Versammlung des Bauern und Winzerverbandes Rheinland Nassau, Ortsverband Stadt-Trier. Dabei betonte Ortsverbandsvorsitzender Peter Weber die große Bedeutung dieses Planwerks für Gartenbau, Landwirtschaft und Winzerbetriebe in der Stadt.

Walter Schmalen von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz erläuterte den 30 Mitgliedern den Stand der Dinge. So umfasse der Entwurf für den Flächennutzungsplan mit allen dazugehörigen Plänen, Erläuterungen und Stellungnahmen inzwischen über 1900 Seiten.

Besonders beim Thema Ausgleichs- und Ökoflächen erhitzten sich die Gemüter. Eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme gebe der Verwaltung die Möglichkeit, Grundstückseigentümer quasi zu enteignen.
Peter Weber: "Zum einen werden Acker- und Grünlandflächen der Landwirtschaft genommen. Zum anderen werden Ökoflächen ausgewiesen, die in späteren Jahren die Nutzung so einschränken können, dass sie ebenfalls nicht nutzbar sind." Man müsse sich darüber im Klaren sein, dass 75 bis 80 Prozent der Flächen gepachtet seien. Diese der Landwirtschaft zu nehmen, gefährde Arbeitsplätze.

Negativ sehen die Landwirte die vorgeschlagene Gewerbefläche bei Zewen. Tausende Obstbäume müssten dann gefällt werden. Auch ein neues Wohngebiet im Stadtteil Mariahof lehnen die Landwirte ab, weil dafür derzeitiges Ackerland genutzt werden müsste. Andere Vorschläge, zum Beispiel bei Herresthal größere Gewerbeflächen auszuweisen oder Ortsteile zusammenzuführen, seien im Entwurf für den Flächennutzungsplan nicht mehr berücksichtigt worden. Das gelte ebenso für Wohnbebauung bei Feyen-Weismark und Olewig.

Alle diese Vorschläge waren von der Stadtverwaltung geprüft und aus unterschiedlichen Gründen verworfen worden. Positiv wird von den Landwirten die Option für ein neues Wohngebiet zwischen Euren und Zewen sowie die Pläne für Trier-Ruwer gewertet.

Vorsitzender Weber kündigte an, der Verband werde sich kurzfristig um einen Gesprächstermin mit dem Stadtvorstand bemühen. Die Möglichkeit zu einer schriftlichen Stellungnahme zum Flächennutzungsplan 2030 endet am 4. März. red/r.n.

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