Unterführungen Verlassene Baugruben im Trierer Süden - Warum arbeitet die Deutsche Bahn nicht weiter?

Trier · Weder Schutt noch Arbeitshandschuhe wurden mitgenommen: An zwei Baustellen der Deutschen Bahn in Trier-Süd wird seit Monaten nicht gearbeitet. Gefahrenstellen, die nicht einmal abgesperrt sind.

 Gefährlich und unansehnlich: Die verlassene Bahnbaustelle an der Eucharius­straße.

Gefährlich und unansehnlich: Die verlassene Bahnbaustelle an der Eucharius­straße.

Foto: TV/Marius Kretschmer

Jupp Degen wohnt seit Jahrzehnten in der Euchariusstraße in Trier-Süd. Er lebt auch gerne dort, doch es gibt seit einiger Zeit etwas, das ihn stört. „Seit Dezember liegen die Baustellen hier brach. Es ist einfach keiner mehr gekommen“, erklärt er.

Gemeint sind die beiden gesperrten Bahnunterführungen in der Euchariusstraße und der Albanastraße, die Trier-Süd mit Heiligkreuz verbinden sollten. Zwei große und vermüllte Gruben klaffen nun dort, wo eigentlich Fußgänger und Radfahrer die Bahnstrecke unterqueren sollten.

 Gesperrte Bahnunterführungen

Gesperrte Bahnunterführungen

Foto: TV/Schramm, Johannes

„Eigentlich hat alles schnell angefangen“, erinnert sich Jupp Degen. Erst hätte es eine Versammlung gegeben, bei der den Bewohnern die detaillierte Planung der Renovierungsarbeiten an den Unterführungen vorgelegt wurde.

An den Schienen sei dort zwischenzeitlich Tag und Nacht gearbeitet worden. Einige Anwohner seien daher wegen des Lärms bis nach Bitburg in Hotels gebracht worden.

Doch auf einmal kehrte Ruhe ein – und bis heute hat sich nichts mehr getan. Bei starkem Regen sei lediglich das Wasser aus der Grube gepumpt worden.

„Ein Kind könnte hier ungestört auf die Bahngleise laufen oder in die Grube fallen“, warnt Jupp Degen. Und in der Tat sind weder die Grube noch die Bahngleise wirksam abgesperrt.

Doch wer hat nun Schuld an dieser Situation? Nicht die Stadt, erklärt das Presseamt der Stadt Trier. Es handele sich schließlich um Baustellen der Deutschen Bahn.

Ebenfalls unschuldig ist die verantwortliche Firma laut eigener Aussage, denn die beruft sich laut Degen auf eine fehlende Weiterbaugenehmigung seitens der Bahn. Diese lässt auf Anfrage des TV verkünden: „Die derzeitige Verzögerung im Bauablauf hängt mit erforderlichen Anpassungen der Bauausführungsplanung zusammen.“

Wieso die nötig sind und wieso weder Firma noch Anwohner hinreichend über die weitere Planung benachrichtigt wurden, bleibt jedoch offen. Weitergehen soll es voraussichtlich erst ab Juni.

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