Baulärm stresst Patienten

TRIER. (gsb) Die Bedingungen für baldige Genesung sind derzeit für einige Patienten im Brüderkrankenhaus nicht gerade ideal. Arbeiter mit Presslufthämmern beginnen schon vor 8 Uhr und arbeiten mit kurzen mittäglichen Unterbrechungen bis in den Nachmittag.

Als "unerträglichen Krach" bezeichnen Patienten den Baulärm, der auch vor frisch operierten und dem gleichermaßen betroffenen Personal nicht Halt macht. Der Grund: Die Station 3 B im B-Trakt des Hauses wird generalsaniert. Die Patienten dort sind ausgelagert. Betroffen vom Lärm sind aber die rund 50 Patienten der darüber und darunter liegenden, bereits sanierten Stationen 4 B und 2 B.Vorsorglich hat man mit Flugzetteln und per Aushang die Patienten auf die für eine zukünftige "adäquate Unterbringung und Betreuung unerlässlichen Baumaßnahme" aufmerksam gemacht und um Verständnis gebeten. "Mit etwas organisatorischem Aufwand müsste es der Leitung doch möglich sein, die unmittelbar vom Krach betroffenen Patienten auszulagern", meint ein verärgerter Patient."Wir sind doch kein Hotel"

Doch das ist kaum machbar, gibt Markus Leineweber zu verstehen. Der stellvertretende Hausobere räumt unumwunden ein, dass das Problem nicht zu lösen sei. "Wir diskutieren es aber nicht weg. Es steht außer Frage, dass die Situation eine Belastung für einige Patienten ist", meint er auf TV -Anfrage. Man habe durchaus die Bereitschaft gezeigt, einzelne Patienten auszulagern. Aber ein ganzer Gebäudetrakt könne nicht geschlossen werden.Eine Verlegung von Patienten in eine andere Station sei grundsätzlich nicht ohne Weiteres möglich. "Schließlich müssen der Patient, das fachlich ausgebildete Pflegepersonal und Pflegematerialien zueinander passen", sagt er. Ein bis zwei Wochen sollen die lärmintensiven Bauarbeiten noch andauern, die Gesamtbaumaßnahme begann Anfang Januar und soll im Sommer abgeschlossen sein.Derzeit werden mit Presslufthämmern und schweren Bohr- und Stemmwerkzeugen die alten Estrichböden des 1968 eingeweihten Gebäudeteils entfernt, Wände ausgebrochen und Türöffnungen erweitert. Am Ende der Sanierung wird jedes Zimmer über eine Nasszelle mit Dusche und Toilette verfügen. Die voraussichtlich 27 Bettenplätze werden mit allen erforderlichen kommunikativen und medizinisch-pflegerischen Anschlüssen ausgestattet sein.Stations- und Arztzimmer sowie Arbeitsräume werden erneuert und neu ausgestattet, um eine optimale Pflege zu gewährleisten. Die Baumaßnahme in Station 3 B stellt den Abschluss der Sanierungsarbeiten in diesem Gebäudeteil dar und wird vom Brüderkrankenhaus finanziert. Angesprochen auf die Möglichkeit einer Kostenerstattung für diejenigen Patienten, die derzeit unter den erschwerten Bedingungen stationär aufgenommen sind, zeigt sich Leineweber überrascht. "Wir sind kein Hotel", weist er auf die knappe Finanzsituation hin.

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