Baustelle macht bald Winterpause

Trier · Das - zumindest vorläufige Ende - ist in Sicht: Ab dem 21. Dezember gilt auf der Olewiger Straße wieder freie Fahrt. Die stark frequentierte Umgehung ist seit Sommer zwischen Amphitheater und Ortseingang Olewig abschnittsweise halbseitig gesperrt. Täglich bilden sich lange Rückstaus. Im April 2014 wird die Baustelle allerdings wieder eingerichtet - erneut für mehrere Monate.

 Ob Fußgänger auch eine Leiter benutzen sollen? Auf dem Weg entlang der neuen Stützmauer bis zum Amphitheater zu laufen, geht jedenfalls nicht. Dafür ist der Steig auf den letzten Metern zu schmal. TV-Foto: Friedemann Vetter

Ob Fußgänger auch eine Leiter benutzen sollen? Auf dem Weg entlang der neuen Stützmauer bis zum Amphitheater zu laufen, geht jedenfalls nicht. Dafür ist der Steig auf den letzten Metern zu schmal. TV-Foto: Friedemann Vetter

Rund 24 000 Autos rollen laut einer Verkehrszählung täglich über die Olewiger Straße. Obwohl man von "rollen" zumindest seit dem 13. August nicht mehr sprechen kann: Weil die Stützmauer entlang des dortigen Weinbergs erneuert werden musste, ist die Strecke zwischen Amphitheater und Thiergartental abschnittsweise halbseitig gesperrt. Täglich stauen sich besonders im Berufsverkehr Autos, Lastwagen und Motorräder abends teilweise bis zurück zum Trierer Stadtbad an den Kaiserthermen. Der gesamte Kreisverkehr an den Kaiserthermen ist dann verstopft.Geduldsprobe beendet


Für Tausende Berufspendler, die jeden Tag auf der Strecke unterwegs sind, ist die Passage der Baustelle eine Geduldsprobe. Nun neigt sich diese ihrem Ende zu: "Bis zum 21. Dezember wird die Baustelle winterfest hergerichtet und alle Arbeiten werden eingestellt", verspricht Markus Ramp, Pressesprecher des Bauherren Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). Beide Fahrspuren sind dann wieder komplett für den Verkehr freigegeben. Statt Tempo 50 gilt allerdings Tempo 30. Denn: Die neue Betonverschalung, die hinter die alte Bruchsteinmauer gegossen worden ist und diese ersetzt, ist noch nicht überall fertig. Dazu kommt, dass noch rund 120 Meter der alten, maroden Stützmauer erst im nächsten Jahr erneuert werden.Statik verträgt nur Tempo 30


Der Berg sei zwar statisch gesichert, Gefahr bestehe nicht. "Aber ein Gutachten hat gezeigt, dass Erschütterungen, die vorbeirauschende LKW verursachen können, für die Gesamtstatik der Mauer nicht förderlich wären", sagt LBB-Projektleiter Hermann Steffgen. Das Tempo 30 soll bis zum 28. April 2014 gelten - anschließend wird die Fahrbahn erneut halbseitig gesperrt.
Dann sollen die Restarbeiten an der bereits gegossenen Betonverschalung erledigt werden. Auch die rund 120 Meter, die von der alten Bruchsteinstützmauer noch übrig sind, werden im Frühjahr erneuert. Auf ein genaues Datum, wann der letzte Mauerabschnitt saniert und die Strecke wieder freigegeben werden kann - dann wieder bei Tempo 50 -, will LBB-Sprecher Ramp sich nicht einlassen. Irgendwann "im Sommer 2014" soll es so weit sein.Extra

Eigentlich sollte die Baustelle an der Olewiger Straße schon Ende November fertig sein. Dass sich die Bauarbeiten bis zum 21. Dezember um drei Wochen verlängern - und auch dann noch nicht abgeschlossen sind - liegt laut Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) an den nächtlichen Minus-Temperaturen der vergangenen beiden Wochen. Dazu seien unerwartete Mehrarbeiten gekommen, zum Beispiel mussten verdeckte Stahlbetonbewehrungen an der Mauer abgerissen und vorher nicht berücksichtigte Gewölbe verfüllt werden. Dass die neue Betonwand etwa 15 Meter vor dem Amphitheater endet und dort auf die alte Bruchsteinmauer stößt, die rund 1,50 Meter weit vorspringt, ist laut LBB so mit der Denkmalpflege der Stadt abgesprochen. "Auf Anregung der Stadt ist dort ein rund 15 Meter langes Stück der 1822 gebauten Originalmauer erhalten geblieben", sagt LBB-Pressesprecher Markus Ramp. Wäre auch diese Ecke der alten Bruchsteinmauer durch eine neue, weiter zum Weinberg versetzte Verschalung ersetzt worden, hätte eine regelmäßige Unfallstelle wohl entschärft werden können. Denn an der Einmündung der Sickingenstraße in die Olewiger Straße kommt es immer wieder zu Vorfahrtsunfällen. Laut städtischer Unfallkommission trägt daran der durch die alte Mauer behinderte Einblick in die Olewiger Straße Mitschuld.

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