Baustellenärger: Isseler diskutieren unter heißer Sonne

Probleme mit dem Straßenausbau Schweich-Issel? Große Resonanz fand eine Aussprache zwischen den Betroffenen Anliegern, der Verwaltung und beteiligten Firmen. Zu dem Treffen auf der Baustelle hatte der Trierische Volksfreund eingeladen.

 Passendes Ambiente: Die Versammlung auf der Baustelle in Schweich-Issel. TV-Foto: Friedemann Vetter

Passendes Ambiente: Die Versammlung auf der Baustelle in Schweich-Issel. TV-Foto: Friedemann Vetter

Schweich-Issel. Seit Monaten leben die Anwohner der Ortsdurchfahrt Schweich-Issel mit einer Straßenbaustelle vor ihren Haustüren - ein Zustand, der jede Menge Konfliktpotenzial birgt (der TV berichtete).

Ortsvorsteher Heinz weilt täglich auf der Baustelle



Es stören nicht nur der Staub, der Schlamm und die unzugänglichen Zufahrten. In Gesprächen mit dem TV klagten viele auch über fehlende oder lückenhafte Informationen. Der daraufhin vom TV in den Raum gestellte Satz, die Betroffenen fühlten sich von "gleichgültigen Volksvertretern und Verantwortlichen alleine gelassen", ging nicht wenigen wieder zu weit. Insbesondere Ortsvorsteher Kurt Heinz sei täglich auf der Baustelle anzutreffen, hieß es.

Auch beim großen Treffen unter sengender Sonne auf dem staubigen Isseler Brunnenplatz sind Kurt Heinz, Stadtbürgermeister Otmar Rößler und alle an den Arbeiten Verantwortlichen anwesend. Sie werden umringt von rund 100 Bewohnern Issels.

Einstiegsthema ist die Präsenz der Verantwortlichen auf der Baustelle. "Ich komme täglich hierher, manchmal auch mehrfach", erklärt Ortsvorsteher Heinz. Bekräftigt wird die Aussage des CDU-Manns von Stadtbürgermeister Otmar Rößler (FWG), Ratsmitglied Karl-Heinz Feye (SPD) und von Manfred Bach (Ingenieurbüro Bach). Bach: "Manche Bürgermeister muss man zur Baustelle zerren. Für Kurt Heinz trifft das auf keinen Fall zu."

Viele der Umstehenden nicken. Doch andere murren. Besonders nach dem Hinweis der Firmenvertreter, dass auch die Bauleute am Ort zur Verfügung stünden. "Da gab es einen ,netten' Polier, den hat man nur einmal gefragt, danach lieber nicht mehr", erschallt es im Chor.

Ratsmitglied Feye, selbst Anlieger, bemängelt nun die oft zu kurzfristigen Infos über Änderungen im Baugeschehen. Wie kürzlich die Sache mit dem plötzlich umgeleiteten Schulbus. Von den Zuhörern unkommentiert bleibt der Vorwurf, dass die umfassenden Informationsveranstaltungen vor Baubeginn, aber auch spätere Infos, nur auf geringes Interesse gestoßen seien.

Überraschend schnell kommt nun die Sprache auf die "Zeit nach der Baustelle" und eine mögliche Verkehrsberuhigung. Viele Anrainer sind besorgt, und einer bringt es auf den Punkt: "Wir leiden zurzeit unter dem Dreck, aber wir genießen die ungewohnte Ruhe." Geht die Raserei durch den Ort wieder los, wenn die neue Straße fertig ist? Wird sich wegen des neuen Wohngebietes Ermesgraben der Durchgangsverkehr in Issel noch erhöhen? Die Befürchtung ist nicht unberechtigt, denn wer aus Richtung Ehrang nach Schweich fährt, bevorzugt die Ortsdurchfahrt Issel - dann hat er an der B-53-Überführung von Issel nach Schweich Vorfahrt gegenüber den Direktabbiegern von der B 53. Gefordert wird, die Vorfahrt vor der Überführung zu ändern.

Auch Gedanken über künftige Parkplätze



Planer Ralf Jakobs vom Landesbetrieb Mobilität registriert die Anregung und erklärt die künftige, Tempo mindernde Fahrbahngestaltung. Die sich anschließende Anwohnerfrage nach den späteren Parkmöglichkeiten vor den Häusern bleibt im Prinzip offen. Doch der Beobachter spürt, dass gerade die Parkplatzfrage in der Zukunft noch zum Anlass heißer Diskussionen werden dürfte.

Am Ende wird nochmals die Dauer der Baustelle zum Thema. "Wir kalkulierten mit einer Bauzeit bis Ende 2010, und wir liegen mit dem Gesamtprojekt genau in diesem Zeitplan", erklärt Ingenieur Bach. Aber warum nicht mehr Leute auf die Baustelle schicken? Weil dies bei den komplizierten und langwierigen Leitungsarbeiten im Untergrund nichts bringen würde", erklärt Harald Guggenmos von den Verbandsgemeindewerken.

Am Ende folgt ein aufmunternder Appell des Ortsvorstehers, dass diese schwere Zeit vorübergehe. Die Anwohner verlassen den heißen Ort - Fragen wurden beantwortet, doch die Probleme bleiben, bis alles vollendet ist.

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