Schule Zertifikat, Diskussion und viele Interessierte

TRIER · Beim Tag der offenen Tür der BBS für Wirtschaft ging es um große Politik und einen Markt der beruflichen Möglichkeiten.

 BBS-Schulleiterin Gabriele Groß (Mitte) präsentiert das „Grenzenlos“-Zertifikat, rechts neben ihr Julia Boger (World University Service), links die BBS-Lehrer Walter Gugel und Nina Borg sowie die WUS-Referenten.

BBS-Schulleiterin Gabriele Groß (Mitte) präsentiert das „Grenzenlos“-Zertifikat, rechts neben ihr Julia Boger (World University Service), links die BBS-Lehrer Walter Gugel und Nina Borg sowie die WUS-Referenten.

Foto: TV/Björn Pazen

„Wir sind das Volk“ schallt es am Samstagvormittag durch die Gänge der Berufsbildenden Schule für Wirtschaft. Am für Deutschland historischen Datum 9. November macht die Schülergruppe am Tag der offenen Tür so Werbung für zwei Diskussionsrunden rund um das Thema Mauerfall. Zunächst berichten Zeitzeugen aus Ost und West über ihre ganz persönlichen Erlebnisse an jenem 9. November 1989, danach diskutieren regionale Politiker aller im Landtag vertretenen Parteien mit den Zeitzeugen, wie es heute um die „Mauern im Kopf“, die Unterschiede zwischen West und Ost bestellt ist. So erzählt Elke Schlegel über ihre Haft als DDR-Regimekritikerin, wie sie von der BRD vor der Wende freigekauft wurde und dann in Rheinland-Pfalz ein neues Leben startete.

Alle waren sich einig, dass niemand den Mauerfall als negativ darstellte, Diskussionen gab es vor allem darum, dass es im Osten heute immer noch niedrigere Löhne und Renten gebe, und so die komplette Angleichung nicht vollzogen sei. „Mauern im Kopf sehe ich dennoch keine mehr“, sagte stellvertretend der Trierer SPD-Landtagsabgeordnete Lothar Rommelfanger. „Niemand wünscht sich die Mauer zurück“, meinte auch der in Brandenburg geborene Trierer FDP-Stadtrat Tobias Schneider.

Der aus Halle stammende Zeitzeuge Harald Jakob beleuchtete aber eindrucksvoll das Thema, das die meisten Besucher beim Tag der offenen Tür antrieb: die Berufs- oder Studienwahl. „In der DDR konnten wir nicht frei entscheiden, wir wurden von oben delegiert, und alles wurde von der Partei bestimmt.“ Da haben die mehreren Hundert Jugendlichen, die sich am Samstag über die vielen Schulformen und Angebote der BBSW informierten, ganz andere Freiheiten. Alle Trierer Berufsschulen hatten Infostände, es wurden viele Unterrichtsformen der BBSW gezeigt, zudem wurden viele Berufsbilder vorgestellt. Für alle Eltern, die ihre Kinder bei der Berufswahl unterstützen möchten, gab es eine IHK-Elternlounge.

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