Stadtentwicklung Beachvolleballplatz in Schweich kommt wohl erst 2021 - wohin ist noch unklar

Schweich · Am Moselufer in Schweich sollten neue Beachvolleyball-Felder entstehen. Doch das ist mit einigen Hürden verbunden. Jetzt gibt es Alternativvorschläge.

 Keine Urlaubsgefühle: Viele Volleybälle werden dieses Jahr in Schweich wohl noch keinen Sand abbekommen. Denn die geplanten Beachvolleyball-Felder lassen auf sich warten.

Keine Urlaubsgefühle: Viele Volleybälle werden dieses Jahr in Schweich wohl noch keinen Sand abbekommen. Denn die geplanten Beachvolleyball-Felder lassen auf sich warten.

Foto: TV/Katharina Fäßler

Vor vier Jahren haben sich in Schweich Jugendliche zusammengesetzt und eine lange Liste erstellt, wie sie die Lebensqualität ihrer Stadt verbessern würden. Ein Vorschlag: Die städtische Wiesenfläche zwischen Fährturm und Bootshafen am Moselufer soll ein Beachvolleyballfeld und eine Liegewiese mit Grillplatz bekommen. Auch die Schweicher Architektin Elisabeth Krogull-Schliep schlug damals unter anderem eine Stadt am Fluss mit Strand, Beachvolleyballfeldern und Liegebänken vor.

Seit damals diskutieren Bauausschuss, Sozialausschuss und Stadtrat die Sache. Im November 2019 hat die FWG beantragt, Beachvolleyballplätze im Moselvorland zu errichten. Alle Fraktionen stimmten zu. Für die Anlegung eines Beachvolleyballfeldes im Moselvorland schrieb man daraufhin 50 000 Euro im Haushaltsplan für 2020 fest (der TV berichtete). Schon im Frühjahr sollten die Volleyballplätze unter Beteiligung von Jugendlichen angelegt werden, doch dann kam Corona.

Ein weiteres Problem: Es ist unklar, wann der Bau der Moselbrücke in Schweich beginnt. Vorher soll die Moselbrücke in Trier-Ehrang saniert werden. Der Starttermin dafür ist frühestens 2022. Wenn also im Oktober 2023 der große Brückenbau in Schweich beginnt, wird das Beach-Areal womöglich für Baustelleneinrichtung und zur Material-Lagerung gebraucht.

Im November hat Achim Schmitt (SPD) gesagt, er möchte geklärt haben, ob die Plätze eventuell wegen des geplanten Neubaus der Moselbrücke weichen müssen und wer in diesem Fall für die Neuanlegung aufkommt. Er findet: „Die Anlage sollte dauerhaft installiert werden“ – also nicht nur für drei Jahre. Auf TV-Nachfrage schlägt er vor, den Beachplatz deshalb lieber irgendwo am Radweg in Hafennähe moselaufwärts zu installieren. Wenn der Radschnellweg gebaut sei, könne man den das Gebiet vom Stadtzentrum aus in ein paar Minuten erreichen.

Auch Bürgermeister Lars Rieger (CDU) macht deutlich, warum es mit dem Beachplatz am Fährturm dieses Jahr eher nichts mehr wird. „Wir wollen (den Beachplatz) am Moselufer bauen und das gilt als Überschwemmungsgebiet. Ob die SGD Nord als zuständige Planungsbehörde das zulässt, ist abzuklären.“

Außerdem habe er in verwaltungsinternen Gesprächen vor dem Corona-Lockdown erfahren, dass das Ganze nicht so kostengünstig umzusetzen sei, wie sich das die Gremien vorgestellt hatten. Mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) könne er sich urlaubsbedingt frühestens Ende August treffen um abzuklären, wie es mit dem Brückenbau weitergehe. Den Beachplatz dann noch im September oder Oktober anzulegen, mache keinen Sinn mehr, da die Anlage dann kaum mehr genutzt werden könne.

„Sollten wir im Frühjahr das jahreszeitbedingte übliche Hochwasser bekommen, schwemmt es uns ja eh den ganzen Sand wieder weg“, so Rieger. Außerdem müsse ein öffentliches WC mitgedacht werden. Er findet: „Wenn es so einfach wäre, hätten sicher viel mehr Gemeinden, die an der Mosel liegen, bereits solche Anlagen.“

Das Risiko der Folgekosten wegen Hochwasser sieht Achim Schmitt als tragbar an. Otmar Rößler (FWG) liegt ein Kostenvorschlag der Verwaltung vor, den er doch sehr teuer findet. Über 10 000 Euro solle das nicht kosten, sagt der ehemalige Bürgermeister. Er hofft, dass man den Beachplatz stattdessen unbürokratisch und vielleicht in Eigeninitiative billiger aufbauen könnte. Beim Fährturm könnte man anfragen, ob man die Toilette mitbenutzen dürfte. Rößler, der selbst gerne in seiner Freizeit Volleyball spielt, weiß: „Riol hat auch zwei Beachvolleyballfelder direkt an der Mosel.“

Leon Blang, der für die SPD im Sozialausschuss sitzt, thematisierte die Volleyballfelder in der ersten Sitzung nach dem Corona-Lockdown. Auf TV-Nachfrage erklärt er: „Für Volleyball-Fans haben wir in Schweich nicht viel. Es gibt am VG-Platz ein Beachvolleyball-Feld, das aber oft abgesperrt ist.“

Der 22-Jährige wünscht sich in Schweich einen Platz, wie in Longuich am Radweg an der Mosel: für alle Generationen, mit Volleyballfeldern und ein paar Fitnessgeräten. Er schlägt vor, im Sozialausschuss noch einmal alle Standortalternativen zu diskutieren und zu schauen was realisierbar wäre.

Den von Bürgermeister Rieger ins Gespräch gebrachten Platz am Jugendzentrum findet er nicht ideal, weil die Jugendlichen dann weniger eigenen Gestaltungsspielraum hätten. Das findet auch Anna-Lena Meisberger (21), die sich im Sozialausschuss für die FWG engagiert.

Der Rioler Erste Beigeordnete Bruno Christmann sagt auf TV-Nachfrage: „Unseren Beachvolleyballplatz an der Mosel hat es nur einmal überschwemmt in den 90ern, danach mussten wir die ganze Anlage komplett erneuern.“ Zwei fest installierte Toiletten habe man da inzwischen auch. Und einen Weinstand. Der Platz sei bei jungen wie alten Menschen im Ort sehr beliebt. Vielleicht – wie Longuich – ein Vorbild für Schweich.

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