Bebauungsplan "Brettenbachtal" abgelehnt

OLEWIG. (cofi) Der Ortsbeirat Olewig beschäftigte sich in seiner Sitzung nach einer Ortsbegehung am Olewiger Bach hauptsächlich mit dem Bebauungsplan "Brettenbachtal".

 Udo Rumland und Franz Petry von der Stadtentwässerung Trier zeigen Mitgliedern des Ortsbeirats an Ort und Stelle anhand von Plänen die zukünftige Gestaltung des Olewiger Baches.Foto: Cordula Fischer

Udo Rumland und Franz Petry von der Stadtentwässerung Trier zeigen Mitgliedern des Ortsbeirats an Ort und Stelle anhand von Plänen die zukünftige Gestaltung des Olewiger Baches.Foto: Cordula Fischer

Themenschwerpunkt bei der Ortsbesichtigung am Olewiger Bach war die Vermeidung von Hochwasserschäden, die durch den geplanten Bachausbau in höherem Maße als bisher gewährleistet werden soll. Udo Rumland und Franz Petry von der Stadtentwässerung stellten die planerischen Veränderungen an Ort und Stelle vor. Teil der Planung ist eine Verbreiterung des Bachbettes, das an einigen Stellen um mehrere Meter in die momentanen Überschwemmungszonen verlegt werden soll. Das beinhaltet den Abriss und Neubau einiger Brücken entlang des Gewässers. Ebenso soll der Bachverlauf mäanderförmig verändert werden. Ein zu verlegender unterirdischer "Beipass" soll die alte Steinbrücke Brettenbach, die bestehen bleiben wird, als zusätzliche wasserführende Schleife bei Hochwasser entlasten."Beipass" für den Brettenbach

Den Bebauungsplan "Brettenbachtal" stellte Stefan Leist vom Stadtplanungsamt erneut vor. Die Bürgerbeteiligung und die Offenlage des Planes fanden bereits im vergangenen Jahr statt, die Planung soll endgültig durch Sat-zungsbeschluss in der nächsten Sitzung des Stadtrates abgeschlossen werden. Der Bebauungsplan steht in Zusammenhang mit den Entwicklungsmaßnahmen auf dem Petrisberg, den Flächennutzungsplanänderungen und der Landesgartenschau. Der Plan sieht vor, das betreffende Terrain im Brettenbachtal als Flächen zur Landschaftsentwicklung im Sinne ökologischer Ausgleichsmaßnahmen zu sichern. Das heißt, dort soll der "Offenlandcharakter unter Beibehaltung der Strukturen, pflanzlicher Artenvielfalt und der Schaffung von Streuobstwiesen" gewährleistet werden. Eine extensive Nutzung, zum Beispiel die Bewei-dung durch Schafe, ist erwünscht, da dies die unkontrollierte Verwaldung und Verbuschung des Gebietes verhindert. Der Bebauungsplan stieß im Ortsbeirat auf wenig positive Resonanz, bevor es zu einer Abstimmung kam. Johannes Lorscheider (UBM) befürchtet einen Werteverfall der Grundstücke, die sich zum Teil noch in Privatbesitz befinden. Den Eigentümern würde zudem die selbstbestimmte Nutzung ihres Grundes verwehrt. Gerade aber auf die Vermeidung der zunehmenden Wochenendnutzung und agrarischen Bewirtschaftung der Flächen, die die Gefahr einer Zerstückelung der Freiräume in sich birgt, stützt sich die Planungsbegründung. Peter Terges (CDU) kritisierte die Anpflanzung von Streuobstwiesen, die zur Schädigung der benachbarten Weinberge beitragen würden. So fiel das Votum des Ortsbeirates mit sieben von neun Stimmen gegen den Bebauungsplan Brettenbachtal aus. Zugefügt wurde der Vorlage für den Beschluss im Stadtrat ein mit sechs Stimmen angenommener Antrag der CDU-Gruppe des Inhalts, dass eine intensive landwirtschaftliche Nutzung der Fläche nicht ausgeschlossen wird. Drei weitere Anträge wurden einstimmig angenommen. Zum einen fordert der Ortsbeirat Erläute-rungen über die Auswirkung der Entwässerung auf dem Petrisberg auf Olewig, zum anderen Informationen über die Zukunft des Klosters. Der dritte Antrag verbindet eine Anfrage beim Presseamt bezüglich der Möglichkeiten, ob eine Darstellung von Olewig als Weinort auf den Internetseiten der Stadt realisierbar ist. Die Beratung über das Investitionsbudget 2003 und die Befassung mit der Jugendproblematik im Stadtteil wurden auf die nächste Sitzung vertagt.

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