Becker beerbt Bätzing

Seine künftigen Schüler haben ihn herzlich empfangen: Michael Becker, den neuen Regens des Priesterseminars Trier. Mit dem Abschied vom bisherigen Leiter der Einrichtung, Georg Bätzing, gehe eine Ära zu Ende, sagte Bischof Stephan Ackermann.

 Die Vorfreude auf sein neues Amt als Leiter des Bischöflichen Priesterseminars war Michael Becker (rechts) bei seiner Einführung deutlich anzumerken. Sein Vorgänger Georg Bätzing (Mitte) wurde gleichzeitig von Bischof Stephan Ackermann (links) verabschiedet. TV-Foto: Ursula Quickert

Die Vorfreude auf sein neues Amt als Leiter des Bischöflichen Priesterseminars war Michael Becker (rechts) bei seiner Einführung deutlich anzumerken. Sein Vorgänger Georg Bätzing (Mitte) wurde gleichzeitig von Bischof Stephan Ackermann (links) verabschiedet. TV-Foto: Ursula Quickert

Trier. Die Jesuitenkirche ist hell erleuchtet. Bischof Stephan Ackermann, Michael Becker, der von nun an das Bischöfliche Priesterseminar leitet, und sein Vorgänger Georg Bätzing schreiten inmitten einer Gruppe von Priestern und Messdienern auf den Altar zu. Becker lächelt jedem freundlich zu - sein Blick verrät, wie freudig er all das erwartet, was nun zu seiner Aufgabe gehört: der Ausbildung der künftigen Priester im Bistum Trier vorzustehen.

In der Vesper zu Beginn der Verabschiedung des bisherigen und der Einführung des neuen Regens (Leiters), blickt Domkapitular Bätzing (48) kurz auf seine 13-jährige Amtszeit zurück. Wege gemeinsam zu gehen anstatt in Einsamkeit zu erstarren, dies sei für ihn der Kern des Christseins. "Ich habe das Wir in der Kirche als entlastend und heilsam, nur manchmal als anstrengend erfahren."

In der anschließenden Feierstunde lobt Bischof Stephan Ackermann die Führungsstärke und mitfühlende Art Bätzings. "Heute geht eine Ära zu Ende. Unter deiner Führung ist das Priesterseminar zum Ort anspruchsvoller Persönlichkeitsentwicklung geworden."

"Wir wissen, wie schwer es Ihnen fällt, das Priesterseminar zu verlassen", sagt anschließend Seminarsprecher Tim Sturm. Bätzing sei für die Schüler zum Vorbild geworden. Ein Vorbild, dem die rund 40 angehenden Priester zum Dank das Lied "Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen" widmen.

Für Becker, der bereits in Trier Theologie studierte und zuletzt Dechant des Dekanats Saarbrücken war, ist die Amtsübernahme ein Wiedereinzug nach 28 Jahren in das Priesterseminar. Menschen für den Glauben zu begeistern, geistliche Menschen und gleichzeitig menschliche Geistliche auszubilden, das sei sein Ziel. "Wir empfangen Sie mit offenen Armen und freuen uns auch auf das Ringen und Streiten mit Ihnen", sagt Sturm mit einem Augenzwinkern.

Bätzing, den bereits vor zwei Jahren der damalige Bischof Reinhard Marx mit der Leitung und Planung der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 beauftragte, wird sich nun ganz der Vorbereitung der Großveranstaltung widmen. Extra Bischöfliches Priesterseminar: In den Jesuitenstraße werden katholische Priester ausgebildet. Das Seminar ist derzeit für etwa 40 Männer knapp acht Jahre lang Lebens- und Lernort. Hier sollen sie zur menschlichen und geistigen Reife gelangen und die nötigen Fertigkeiten eines Priesters erlernen. Gleichzeitig studieren sie an der Theologischen Fakultät. (uq)Zur Person: Michael Becker (45) stammt aus Freisen und studierte von 1982 bis 1991 Theologie in Trier, in der Schweiz und in Rom. Dort weihte ihn der damalige Kardinal Joseph Ratzinger zum Priester. Von 1994 bis 1997 war Becker Vikar in St. Peter und Christi Himmelfahrt in Trier-Ehrang. Anschließend arbeitete er für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken in Bonn. Von 2002 an war er als Priester und zuletzt als Dechant in Saarbrücken tätig. (uq)

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