Bedient bald ein Bürgerbus die Fidei?

Ortsbürgermeister Edgar Schmitt und die Ortsvorsteher aus Zemmer, Schleidweiler, Rodt und Daufenbach haben grundsätzlich Interesse, mit einem Bürgerbus die Defizite im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufzufangen und sich an einem Forschungsprojekt der Uni Trier zu beteiligen.

 Bitte einsteigen, gleich geht's los… Auch in der Fidei könnte der Einsatz eines Bürgerbusses Realität werden.TV-Foto: Archiv/Karl-Peter Jochem

Bitte einsteigen, gleich geht's los… Auch in der Fidei könnte der Einsatz eines Bürgerbusses Realität werden.TV-Foto: Archiv/Karl-Peter Jochem

Zemmer. In ihrer Bestandsanalyse zur Entwicklungsstudie Zemmer (der TV berichtete mehrfach) haben Stadtplaner Christian Muschwitz und seine Studenten unter anderem Defizite im Bereich des ÖPNV ausgemacht. Danach fehlt es in der Fidei an Verbindungen nach Trier, Bitburg, Wittlich und Speicher, was die Bürger in der Beantwortung von Fragebögen und bei einem Bürgerabend in der Fideihalle bestätigten.

Ehrenamtliche hinterm Steuer



Auch die schlechte Anbindung an den Bahnhof in Daufenbach wurde kritisiert. Die früher existierende Busanbindung der Ortsteile Schleidweiler, Rodt und Zemmer an den Bahnhof wird derzeit nicht von einem Busunternehmen bedient.

Beim Bürgerabend lag der Fokus auf Möglichkeiten zur Verbesserung der Anbindung nach Trier. Konkret wurden zwei Lösungen vorgeschlagen: Die Erweiterung des Trierer Stadtverkehrs durch eine Verlängerung der Route von Trier nach Quint, um so die Mehrortgemeinde anzuschließen und der Einsatz eines Bürgerbusses.

Diese werden von Gemeinden eingesetzt, um Defizite im öffentlichen Personennahverkehr auszugleichen und so die Mobilität der Bürger ohne eigenes Auto zu sichern. Die Busse in der Größenordnung Acht- oder Neunsitzer, werden von ehrenamtlichen Fahrern gesteuert und finanzieren sich meist aus dem Fahrtgeld und Spenden.

Bei der Abschluss-Präsentation der Entwicklungsstudie in Rodt wies Planer Muschwitz die Kommunalpolitiker auf die Möglichkeit hin, an einer Studie der Abteilung Freizeit- und Tourismusgeografie der Uni Trier teilzunehmen. Sein Kollege Professor Andreas Kagermeier forsche in Kooperation mit dem Institut "Nexus" an einem Projekt zu Bürgerbussen und dem ÖPNV im ländlichen Raum und suche noch teilnehmende Gemeinden.

Beispiele in Weilerbach, Hillesheim und Horath



Er und die Ortsvorsteher seien grundsätzlich daran interessiert, mitzumachen, sagt Ortsbürgermeister Edgar Schmitt auf TV-Anfrage. Er möchte vorher aber noch mit dem Buskonzessionär, der Firma Walscheid, über eine weitergehende Anbindung des Bahnhofs Daufenbach sprechen. Auch wolle man prüfen, ob - insbesondere für Jugendliche - Anruf Sammeltaxis von Trier in die Fidei zum Preis einer Busfahrt angeboten werden könnten.

Im pfälzischen Weilerbach wird bereits seit 14 Jahren erfolgreich ein Bürgerbus eingesetzt, der von Außenbezirken und angrenzenden Dörfern zum Einkaufszentrum in die Stadtmitte pendelt. Die Fahrer arbeiten ehrenamtlich, rund 35 Fahrgäste sind Tagesdurchschnitt.

In Hillesheim (Vulkaneifelkreis) wurde vor etwa zehn Jahren über einen Stadtbus diskutiert. Damals wurde das Projekt nicht weiterverfolgt, nun will man es wieder aus der Schublade holen und den Bedarf ermitteln.

In Horath (Hunsrück) wurde im vergangenen Jahr ein Konzept für einen Bürgerbus im Rahmen einer Dorfmoderation erstellt; dort wird die Kooperation der Gemeinde mit einem Hotel erwogen, dass über einen Kleinbus verfügt.

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