Begegnungsstätte vor dem Aus: Gäste protestieren

Trier · Ade, Buffet im Haus Runne: Den Mittagstisch in der vom Ökumenischen Verbundkrankenhaus betriebenen Einrichtung wird es zum Jahresende nicht mehr geben. Der Betreiber will in der Cafeteria des Elisabeth-Krankenhauses für Ersatz sorgen. Dennoch wehren sich die Runne-Stammgäste gegen die Schließung.

Trier. Freunde gesunden Essens kommen hier auf ihre Kosten: Im Haus Runne in der Engelstraße gibt es wochentags eine große Auswahl an Salat und Gemüse, Fisch oder Fleisch nach Wahl - zu günstigen Preisen. Nun soll das Haus, seit gut 13 Jahren betrieben vom Elisabeth-Krankenhaus, das sich mit dem Marienkrankenhaus zum Ökumenischen Verbundkrankenhaus zusammengeschlossen hat, zum Jahresende geschlossen werden. "Für die älteren Stammgäste aus dem Viertel bricht eine Welt zusammen", sagt Raimund Ackermann, der dort seit Jahren essen geht. "Die Schließung ist eine böse Sache für uns", bestätigt Günther Reif (82). "Wir wären sehr erleichtert, wenn es weiterginge. Abgesehen vom Essen trifft man hier Freunde, die man seit Jahren kennt." Auch der 82-jährige Heinz Runne, der das Haus seit den 60er Jahren als Hotel-Restaurant geführt hatte, sagt: "Wir kommen täglich hierhin essen."
"Viele Gäste sind uns seit Jahren treu", erzählt Marianne Göbel. Gemeinsam mit Elke Hermesdorf arbeitet sie seit 1999 im Haus Runne. "Die Schließung tut uns in der Seele weh, vor allem für die älteren Leute." Auch für Familienfeiern werde das Haus gern genutzt. Die Besucherzahlen seien seit Jahren rückläufig, argumentiert Rainer Kropp, Geschäftsführer des Verbundkrankenhauses: "Das Haus trägt sich wirtschaftlich nicht mehr, das ist eine Sache von Angebot und Nachfrage. Wir müssen uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren. Wir werden gemeinsam mit unseren Partnern, der Kirchengemeinde, dem Kirchenkreis und dem Diakonischen Werk, nach einer Lösung suchen."
Geplant sei, die Ausgabezeiten des Mittagessens in der Cafeteria im Elisabeth-Krankenhaus zu erweitern. "Die Auswahl ist dort nicht ganz so reichhaltig wie im Haus Runne, aber die Preise sind die gleichen." Es werde dort neben Standardmenüs auch Komponenten geben. Die Mitarbeiter des Hauses Runne sollen andere Stellen im Verpflegungsbereich bekommen.
Raimund Ackermann hält dagegen: Auch zahlreiche Mitarbeiter von Betrieben aus der Umgebung nutzten das Haus Runne. "Schon von Anfang an komme ich gern her, das Essen ist reichlich und gut", sagt Stefan Halm, Lehrer an der Porta-Nigra-Schule. Ackermann will sich noch nicht geschlagen geben und plant eine Unterschriftenaktion: "Das Haus Runne ist eine wichtige Begegnungsstätte für Jung und Alt!"

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