Behinderte Menschen gleichstellen

Trier · Zum Europäischen Protesttag für Gleichbehandlung am Sonntag, 5. Mai, haben die Stadt, die Lebenshilfe und das Bistum verschiedene Aktionen geplant. So besucht etwa der Landesbeauftragte für Behinderte die Stadt.

Trier. Der Trierer Beirat der Menschen mit Behinderung nimmt mit dem Motto "Trier - Eine Stadt für alle?!" gemeinsam mit dem Netzwerk Gleichstellung und Selbstbestimmung, der Katholischen Gehörlosengemeinde und dem Club Aktiv am Protesttag teil. Von 11 bis 16 Uhr finden auf dem Hauptmarkt mehrere Informationsveranstaltungen statt. So kommt beispielsweise der Landesbehindertenbeauftragte Matthias Rösch um 13 Uhr.
Besucher können aber auch erleben, wie es ist, im Rollstuhl über den Hauptmarkt zu fahren und dort all die Löcher zu spüren. Demonstriert wird aber auch, wie es ist, gemütlich einen Sekt an einem Stehtisch im Sitzen zu trinken.
Die Organisatoren der Veranstaltung stellen vor allem die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung sowie deren kommunale Umsetzung in Trier in den Fokus.

Die Lebenshilfe Trier lädt im Zeichen des Themas Inklusion - also der Gleichstellung von Behinderten mit Nichtbehinderten - am Protesttag ab 17 zur Chillout-Party in den Brunnenhof ein. Teilnehmer der Protestaktionen, betreute Menschen aus den Einrichtungen der Lebenshilfe und alle Bürger sind zum gemeinsamen Feiern eingeladen. Neben Casamento (Unplugged Band) soll DJ Domdada für beste Stimmung sorgen.
Im Innenhof steht außerdem ein überdimensionales Würfelpuzzle, das Interessierte und Engagierte gemeinsam aufbauen können. Fragen wie "Wer entscheidet, wo ich wohne?" oder "Wer entscheidet, wer mich unterstützt?" sind auf den Würfelfeldern aufgedruckt und wollen den Diskurs zum Thema "Selbstbestimmt leben" anregen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
"Mit unserer Aktion wollen wir zeigen, dass es auch hier in Trier noch viele Verbesserungsmöglichkeiten für ein besseres Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung gibt", erklärt Martin Rieger, Vorstand der Lebenshilfe Trier.
Zur Lebenshilfe Trier gehören über 600 Mitglieder. In zwölf Einrichtungen werden rund 450 Menschen aller Altersgruppen betreut. Als Selbsthilfeorganisation betroffener Eltern und Angehöriger von Menschen mit Behinderung wurde die Lebenshilfe Trier 1962 gegründet.

Zwei Wochen lang hat das Bistum Trier auf dem Vorplatz der Basilika mit der Aktion "Unbehindert - Miteinander für mehr Teilhabe" auf die Probleme des Zusammenlebens von Behinderten und Nichtbehinderten hingewiesen (der TV berichtete). Mit der Ausstellung "Licht ins Dunkel" und dem Erlebnisraum im Dunkeln wurde auf die UN-Behindertenrechtskonvention aufmerksam gemacht. Am europäischen Protesttag wird der Abschluss dieser Initiative mit einem Fest gefeiert. So waren in dieser Zeit Wünsche zu den Themen : Nichtdiskriminierung, Barrierefreiheit, Chancengleichheit und Selbstbestimmung auf Karten geschrieben. Diese Karten werden um 15 Uhr als Luftballonaktion gen Himmel geschickt.
Bereits für 11 Uhr lädt das Bistum zu einem Gottesdienst in der Liebfrauenbasilika ein, der von Menschen mit und ohne Behinderung mitgestaltet wird. Anschließend gibt es ein gemeinsames Mittagessen im Cumvino. red

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