BEHINDERTE

Zur Berichterstattung über den Behindertenbeirat der Stadt Trier:

Dass über die Arbeit des Behindertenbeirats geschrieben wird, ist gut und wichtig, um in der Gesellschaft das Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass Behinderte eben nicht länger eine Randgruppe sind, die abgeschieden außerhalb der Gemeinschaft in eigens dafür geschaffenen Einrichtungen leben. Vielmehr sind sie Teil der Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft muss die Voraussetzungen dafür schaffen, um jeden, der in ihr lebt, gleichberechtigt teilhaben zu lassen - ob groß oder klein, dick oder dünn, behindert oder nicht. Inklusion: Dafür kämpft der Behindertenbeirat. Deshalb ist es umso bedauerlicher, wenn ein Artikel die mehr als unglückliche Überschrift "Ein Gremium für die Schwächsten" trägt. Das impliziert ein Bild von Behinderten, das längst der Vergangenheit angehören sollte. Der auf die Fürsorge und das Mitleid der anderen angewiesene arme Behinderte, der für die Unterstützung dankbar sein muss - genau den soll es nicht mehr geben. Spätestens seitdem die UN-Behindertenrechtskonvention seit nunmehr drei Jahren geltendes Recht in Deutschland ist, gibt es einen Anspruch auf Teilhabe. Diesen Paradigmenwechsel hat der TV selbst in seinem gelungenen Sonderteil sehr schön dargestellt. Behinderte sind normale Mitglieder der Gesellschaft, die dieser durchaus auch viel geben können. Im Beirat sind unter anderem behinderte Unternehmer, Beamte, Juristen, Mütter und Väter versammelt. Für sie alle mag das Leben einige zusätzliche Herausforderungen bereithalten. Aber gerade, dass Menschen mit Behinderung diese Hindernisse überwinden und mitten im Leben stehen, macht sie zu starken, wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft. Nancy Poser, Trier, kommissarische Vorsitzende des Behindertenbeirates Trier

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