Kommunalwahl Grünes Wunder in Trierer Ortsbeiräten – AfD zieht wahrscheinlich in zwei Gremien ein

Trier · Bei den Wahlen der Trierer Ortsbeiräte deutet sich nach Auszählung der Listenstimmen wie auf den höheren Ebenen ein grünes Wunder an. Die AFD zieht nach jetzigem Stand der Dinge in zwei Ortsbeiräte ein.

 Wie am Sonntag, als das Bild enstand, werden auch heute noch Stimmen gezählt - etwa die für die Trierer Ortsbeiräte. Erste Trends zeichnen sich ab. Foto: Friedemann Vetter

Wie am Sonntag, als das Bild enstand, werden auch heute noch Stimmen gezählt - etwa die für die Trierer Ortsbeiräte. Erste Trends zeichnen sich ab. Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

Die kumulierten und panaschierten Stimmen der Wahlen zu den 19 Trierer Ortsbeiräten werden im Laufe des Montags ausgezählt und können die Ergebnisse noch einmal verändern – doch nach Auszählung aller Listenstimmen zeigen sich bemerkenswerte Trends. Die Grünen legen auf der unteren kommunalen Ebene teilweise exponentiell zu. In den Ortsbeirat Olewig ziehen sie erstmals ein – und werden mit sechs Mandaten auf Anhieb stärkste Fraktion. In Trier-West erhalten sie statt drei künftig sieben Mandate, in  mehreren Stadtteilen verdoppeln sie die Zahl ihrer Sitze im Ortsbeirat, etwa in Kürenz und Heiligkreuz (jeweils sechs statt bisher drei Sitze). In den meisten Stadtteilen geht der Stimmengewinn der Grünen zulasten von CDU und SPD.

Bestätigen sich die Ergebnisse der Listenwahl, wird die AfD erstmals in Trierer Ortsbeiräten vertreten sein: In Feyen/Weismark erhält sie einen Sitz, in West/Pallien zwei. Auch in Olewig und Pfalzel war die AfD angetreten – dort erhielt sie nach bisherigem Stand der Dinge nicht genug Stimmen für einen Einzug in den Ortsbeirat: In Olewig kam sie auf 2,7 Prozent, in Pfalzel auf 2,0 Prozent.

Erhebliche Verschiebungen deuten sich in den Ortsbeiräten Biewer und Kernscheid an. Beide Stadtteile lagen bisher fest in CDU-Hand, die Sozialdemokraten waren nicht in den Gremien vertreten. In beiden Stadtteilen legen die Genossen nun entgegen dem allgemeinen Trend kräftig zu: Den Listenstimmen zufolge kommt die SPD in Biewer auf 50 Prozent der Stimmen und landet damit sogar vor der CDU, die 44 Prozent erhält. In Kernscheid kommen die Sozialdemokraten auf 20,4 Prozent der Stimmen – bleibt es dabei, stellen sie dort künftig zwei Ratsmitglieder.

Auch in Tarforst verzeichnet die SPD nach Auszählung der Listenstimmen ein deutliches Plus: Statt bisher vier erhält sie dort künftig sieben Sitze. Damit profitiert die Partei vom Ausscheiden der Grünen und der Linken aus dem Ortsbeirat. Beide Parteien hatten in Tarforst keine Liste aufgestellt.

Auch in Ruwer/Eitelsbach wird es künftig neue Mehrheitsverhältnisse geben:  Die UBT legt dort um zwei auf fünf Mandate zu und wird stärkste Fraktion – eine gute Ausgangsposition für die neue UBT-Ortsvorsteherin Christiane Probst. Der Zuwachs geht zulasten der CDU, die drei Mandate abgeben muss.

Auch in Pfalzel nimmt die UBT der CDU zwei Sitze ab, stellt künftig sieben Mandatsträger und bleibt stärkste Fraktion. In Euren dagegen verliert die UBT kräftig: Dort fällt sie nach jetzigem Stand von acht auf fünf Ortsbeiratssitze zurück. In Mariahof und West/Pallien verlieren die Christdemokraten jeweils drei Mandate und liegen hinter der SPD.

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