Bei Tee und Kuchen die Umwelt retten

Trier · Jeden Tag zerstört der Mensch seine Umwelt. Je höher sein Energieverbrauch, desto größer der Schaden, den er anrichtet. Also wird es höchste Zeit, dass wir verantwortungsvoller mit unseren Ressourcen umgehen, finden die Organisatoren der Trierer "Tour de Klima". Sie haben dafür eine Broschüre mit Alltagstipps zusammengestellt.

 Das lässt Lara nicht kalt: Die Psychologie-Studentin hat die Temperatur ihres Kühlschrankes auf rund 7 Grad eingestellt. Damit spart sie Energie. TV-Foto: Christian Altmayer

Das lässt Lara nicht kalt: Die Psychologie-Studentin hat die Temperatur ihres Kühlschrankes auf rund 7 Grad eingestellt. Damit spart sie Energie. TV-Foto: Christian Altmayer

Foto: Christian Altmayer (cha) ("TV-Upload Altmayer"

Trier. Es kann so leicht sein, etwas für die Umwelt zu tun. Wer die Autowäsche dem Regen überlässt, spart nicht nur Geld, sondern auch Wasser. Statt dem Staubsauger kann man einen Besen benutzen, und im Sommer kann der Ventilator ausbleiben, wenn man lange genug durchlüftet. Solche Alltagstipps helfen nicht nur dabei, die Stromrechnung zu senken, sondern auch den ökologischen Fußabdruck zu schmälern.
Das Klima und den Geldbeutel schonen - das ist das Konzept der "Tour de Klima", die von der Umweltagentur E-fect ins Leben gerufen wurde. Das Projekt befindet sich noch in der Pilotphase. Heute treffen sich die ersten sechs Teilnehmer in der Trierer Studenten-WG von Mitorganisatorin Lara Heberle (24). Nächste Woche sind sie in einem anderen Haushalt. Es erinnert an "das perfekte Dinner" - nur dass es um Umweltfragen geht. Sie sitzen in der Küche, bei Ingwertee und Kuchen, und reden über die Energiespar-Tipps, die sie diese Woche umgesetzt haben.
"Ich dusche nur noch fünf Minuten lang", sagt einer der Teilnehmer. "Power-Dusche" heißt das in der "Tour de Klima"-Broschüre. Dieser Tipp soll helfen, Wasser zu sparen. "In meinem Kühlschrank sind es jetzt nur noch 7 Grad", sagt Lara. Um Lebensmittel frisch zu halten, brauche es keine Temperaturen nahe dem Nullpunkt, erklärt die Psychologie-Studentin. Eine andere sagt, dass sie die Helligkeit ihres Laptopbildschirms gesenkt habe. Jede Bemühung zählt, jede Aktion gibt Punkte. Und wer die meisten Punkte sammelt, tut am meisten für das Klima. Es ist ein kleiner Wettbewerb, der motivieren soll, die eigenen Gewohnheiten zu verändern.
Jede Woche ist ein anderes Thema an der Reihe. Heute geht es um Mobilität. E-Bike statt Auto, Treppe statt Fahrstuhl, Carsharing statt Individualverkehr - alle sind sich einig. Die Teilnehmer suchen sich diejenigen Aktionen raus, an denen sie sich in der kommenden Woche versuchen wollen. Nächstes Mal soll es um Ernährung gehen. Auch hier gibt es laut der Broschüre viel Sparpotenzial: weniger Fleisch, weniger Verpackungsmüll, öfter in den Biomarkt. In der Summe führen all diese kleinen Schritte zu einer Veränderung, glaubt Lara Heberle.
Aber nicht alle sind angetan von ihren Bestrebungen, das Klima zu retten. Ihren Mitbewohnern gehe sie damit schon mal auf die Nerven, gibt sie zu. Ständig müsse sie ihnen sagen, das Licht auszumachen, den Wasserhahn zuzudrehen oder den Stecker rauszuziehen. "Dabei komme ich mir manchmal ziemlich pedantisch vor", scherzt sie. Aber da müssten ihre Mitbewohner eben durch.
Das Projekt wird unterstützt von der Lokalen Agenda 21 und der Aktion "Deine Ideen bewegen die Zukunft". Wer Interesse hat, selbst an der "Tour de Klima" teilzunehmen, kann sich per E-Mail anmelden: tourdeklima@ideen-bewegen-zukunft.deExtra

Kaum etwas ist schlechter für die eigene Klimabilanz als das Fliegen. Eine Flugreise von Deutschland nach Australien schädigt die Ozonschicht etwa im gleichen Ausmaß wie jemand, der ein ganzes Jahr lang täglich mit einem LKW zur Arbeit fährt. Umweltverträglicher ist das Reisen mit Bus und Bahn. Für denjenigen, der aber auch in Zukunft nicht auf Fernreisen mit Airbus & Co. verzichten will, gibt es noch eine andere Art der Gewissenserleichterung. Die Website "Atmosfair" bietet Flugpassagieren die Möglichkeit, die Klimagase ihrer Flugreise durch eine Spende an Umweltschutzorganisationen freiwillig zu kompensieren. Derzeit wird diese Art des modernen Ablasshandels aber nur von einem Bruchteil der Flugreisenden genutzt. cha

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