Kommunalpolitik Beim Exhaus in Trier ist sich die Jugend einig

TRIER · Ein breites, parteiübergreifendes Jugendbündnis hat eine gemeinsame Pressemitteilung zur Situation des Kulturzentrums veröffentlicht. Sie enthält drei Forderungen, ihr eigentliches Ziel ist jedoch ein anderes.

  Für den Erhalt des Exhauses haben sie klassische Parteistreitigkeiten überwunden. Unser Foto zeigt (von links):  Julia Hirsch (JuLis), Florian Keßler (JuSos), Matthias Koster (Solid), Elena Valette (GJ)  Noha Jüngling (JuPa), Kai Follmann (AStA), Robin Danzl (GJ), Philipp Bett (JU), Yaniv Taran (JuPa) und Fabian Sinh Schmand (JuSos).

Für den Erhalt des Exhauses haben sie klassische Parteistreitigkeiten überwunden. Unser Foto zeigt (von links):  Julia Hirsch (JuLis), Florian Keßler (JuSos), Matthias Koster (Solid), Elena Valette (GJ)  Noha Jüngling (JuPa), Kai Follmann (AStA), Robin Danzl (GJ), Philipp Bett (JU), Yaniv Taran (JuPa) und Fabian Sinh Schmand (JuSos).

Foto: Jugend-Taskforce Exhaus

Parteipolitik ist geprägt von Konflikten. Schon unter sich nahestehenden Parteien fallen Einigungen oft schwer. Umso mehr Gewicht hat es, wenn unter eine Forderung die Junge Union und die Linksjugend, die Jungsozialisten und die Jungen Liberalen ihr Logo setzen.

All diese Organisationen haben eine gemeinsame Pressemitteilung zur aktuellen Lage des Exhauses veröffentlicht. Dahinter steht die „Jugend-TaskforceExhaus“, der außerdem noch Vertreter der Grünen-Jugend, des AStA der Universität Trier und des Trierer Jugendparlaments angehören.

„Ich bin tatsächlich immer wieder überrascht, wie einig wir uns bei dem Thema sind“, sagt Matthias Koster, der für die Linksjugend Solid in der Taskforce sitzt. Ähnlich sieht es auch Philipp Bett von der Jungen Union. „Ich glaube das liegt daran, dass jede Jugendorganisation etwas mit dem Exhaus verbindet“, erklärt er sich die ungewohnte Übereinstimmung. Natürlich müssten Zugeständnisse gemacht werden, auch mit Blick auf die Mutterparteien. Diese Kompromissbereitschaft sei jedoch die Grundvoraussetzung für eine breite Zusammenarbeit.

Seit 2015 trifft sich die Taskforce in unregelmäßigen Abständen. Elena Valette, mittlerweile Sprecherin der Grünen Jugend Trier, hatte damals Mitglieder der verschiedenen Jugendorganisationen zusammengebracht.  Die Runde hätte sogar noch größer werden können, erklärt Valette: „Wir hatten für das Gründungstreffen nach einer Jugend der UBT (damals noch FWG) und der AfD geschaut und keine mediale Repräsentation gefunden, weshalb wir davon ausgegangen sind, dass diese in Trier nicht existieren. Beide haben sich auch nie bei irgendeinem gemeldet, so dass sie, sofern sie existieren, wohl kein Interesse an der Taskforce haben.“ Eine schriftliche Anfrage des TV diesbezüglich ließ die Junge Alternative Trier unbeantwortet.

In ihrer Pressemitteilung fordern die Jugendlichen schnellstmöglich die Bereitstellung von Büros, Arbeitsplätzen und alternativen Veranstaltungsräumen sowie die Hauptuntersuchung des maroden Gebäudes.

Doch tatsächlich geht es im Kontext der jüngsten Hiobsbotschaften rund um das Exhaus um etwas anderes. Philipp Bett fasst die Kernbotschaft an Stadtrat und Stadtvorstand so zusammen: „Falls ihr jetzt Bedenken habt, denkt dran: Wir stehen weiter hinter dem Exhaus“. Gerade mit Hinblick auf die bevorstehenden Kommunalwahlen sei es wichtig dem Stadtrat zu verdeutlichen, dass die Jugend in diesem Punkt geschlossen ist, ergänzt Matthias Koster.

Auch in Zukunft möchten die Jugendorganisationen mit Gesprächen und Stellungnahmen Druck auf die Verantwortlichen ausüben, Koster hält auch Demonstrationen für denkbar.

Philipp Bett, der für die CDU auch im Stadtrat sitzt, lobt den konstruktiven Dialog dort, doch er mahnt auch: „Da brauchen wir nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern auch Taten.“

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