Trier. "Ich wusste sofort, dass ich ihn einmal heiraten würde", sagt Anna Schmitt (82). Mit 17 Jahren haben sie und ihr Mann Ludwig (82) sich beim Karneval in Trier-Süd kennengelernt. Nachdem sie zum ersten Mal miteinander getanzt hatten, verloren sie sich fast ein Jahr lang aus den Augen.
"Ich kannte damals nicht einmal ihren Namen", erklärt Ludwig Schmitt.
Eine Freundin hat die beiden dann richtig miteinander bekanntgemacht. Nun hat das Paar diamantene Hochzeit gefeiert.
Beide erlebten als Jugendliche die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Anna Schmitt wurde nach Thüringen evakuiert. Ihr Mann erinnert sich genau an die Zeit, die er im Luftschutzbunker neben der Kirche St. Mattheis verbringen musste.
Nach 1945 begann er eine Lehre als Schuhmacher, sie arbeitete als Bilanzbuchhalterin. Ludwig Schmitt fertigte in der französischen Militärwerkstatt Belvedere auf dem Trierer Petrisberg neue Schuhe für die Soldaten an. Später machte er sich selbstständig. "Wir haben praktisch bei null angefangen und dann fleißig gespart", erinnert er sich.
Im Jahr 1959 begannen die beiden mit dem Bau ihres Hauses, in dem sie auch heute immer noch wohnen.
Immer noch hegt Ludwig Schmitt eine Leidenschaft fürs Angeln. Schon mehr als 20 Mal ist er mit seinen Freunden vom Anglerverein Pfalzel nach Dänemark und Norwegen gefahren, um seinem Hobby nachzugehen. Auch vergangenes Jahr war er noch dort. "Aber ich bin der dickste Fisch, den mein Mann je gefangen hat", scherzt seine Frau Anna.
Stolz ist das Paar auf den Sohn und ihre beiden Enkeltöchter Annika und Stefanie.
Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen und Ortsvorsteherin Elisabeth Ruschel gratulierten den beiden zum Jubiläum. cha