Berechtigte Klagen

Freundlich, hilfsbereit, kompetent: Halten wir den Mitarbeitern der Stadtverwaltung zu Gute, dass diese Attribute im Allgemeinen auf sie zutreffen. Wie in jeder Behörde - übrigens auch in jeder Firma - gibt es aber Ausnahmen, die das mühsam erarbeitete Erscheinungsbild trüben. Die beiden Vertreter des Tiefbauamtes, die am Mittwoch den Anliegern des Kornmarktes gegenübertraten, können als Musterbeispiel dafür gelten, wie man mit Menschen nicht umgehen sollte. Die Stadt vergrätzt in letzter Zeit immer öfter Geschäftsleute. Vor wenigen Tagen protestierten die Kaufleute der Paulinstraße, nun sind es die am Kornmarkt. Der Grund ist der gleiche: Vor den Türen der Geschäfte wird gehämmert und gebohrt, so dass viele Kunden einen Bogen darum machen. Verhindern lassen sich die Bauarbeiten nicht. Das will auch kein Geschäftsmann, wirken sie sich doch im Normalfall am Ende positiv aus. Zurecht beklagen sich jedoch die Kaufleute darüber, wie das Rathaus mit ihnen umspringt. Wo Sensibilität für die Sorgen und Nöte der Betriebe angebracht wäre, herrscht Desinteresse. Zu wichtigen Treffen erscheinen Mitarbeiter der Verwaltung, die als ungehobelte Klötze auffallen. Das zeigt den niederen Stellenwert, den das Rathaus dieser Klientel beimisst. Keine Spur vom Oberbürgermeister oder den zuständigen Dezernenten, die lieber bei Jubelanlässen in die Kamera lächeln. Das Rathaus will Dienstleister für alle sein - ein hehrer Anspruch, der leider nicht immer mit der Realität übereinstimmt. f.giarra@volksfreund.de

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