Bergung von Schwerverletzten demonstriert

Schweich · Bei ihrer Jahresabschlussübung im Rahmen der Stadtwoche haben die Feuerwehren aus Schweich und Issel zusammen mit dem DRK Schweich die Bergung und Versorgung von schwerverletzten Unfallopfern demonstriert. Zahlreiche Zuschauer, darunter auch Vertreter der Stadt und der Verbandsgemeinde, verfolgten die Arbeiten am "Unfallort".

 Schwierige Bergung: Die Helfer heben einen Verletzen vorsichtig aus dem Wrack. Zuvor hat die Feuerwehr das komplette Autodach abgeschnitten. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Schwierige Bergung: Die Helfer heben einen Verletzen vorsichtig aus dem Wrack. Zuvor hat die Feuerwehr das komplette Autodach abgeschnitten. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Nach schweren Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Verletzten kommt es entscheidend auf die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst an. Dieses Zusammenspiel ist auch Thema der Jahresabschlussübung auf dem Parkplatz von Tapeten Wiedemann am Schweicher Brunnenzentrum. Zwei ineinander verkeilte Autos, ein ausgedienter Ford Mondeo und ein noch älterer Fiesta, zeigen die Situation nach einer Frontalkollision. In den Fahrzeugen sind vier "Schwerverletzte" eingeklemmt. Sie werden dargestellt von jungen Feuerwehrmitgliedern.

Noch liegt gespenstige Stille über der "Unfallstelle", als der Schweicher Wehrführer Bruno Porten mit einigen einführenden Worten die Situation und das, was nun folgen wird, erläutert. Noch ist weit und breit keine Hilfe in Sicht. "Es wurden bewusst einige Minuten Wartezeit eingeplant. Im Ernstfall können wir auch nicht unmittelbar zur Stelle sein", sagt Porten und fügt hinzu: "Für die Betroffenen werden dann leider Minuten zu Stunden." Mit eingeschalteten Martinshörnern naht schließlich die Hilfe: Zwei DRK-Rettungswagen und der leichte Vorausrüstwagen der Schweicher Feuerwehr, ein Sonderfahrzeug für die schnelle Anfahrt zu Unfallstellen, biegen auf den Platz ein.

Unter der Moderation von Stephan Krempchen, stellvertretender Wehrführer, beginnt vor den Augen der Umstehenden die Bergung der Verletzten. Wer dabei wild um die Unfallwagen herumhastende Gestalten erwartet hatte, wird enttäuscht. Trotz der gebotenen Eile verläuft die Rettungsaktion ruhig und in geordnenten Bahnen. Zunächst analysieren die Rettungssanitäter den Zustand der Verletzten und beginnen dabei von außen mit ersten Behandlungsmaßnahmen. Die Zuschauer erfahren, dass in dieser Phase die Sanitäter oder der Notarzt entscheiden, ob und wie die Verletzten zu bergen sind. Nach diesen Vorgaben zerlegt die Feuerwehr mit ihren hydraulischen Spezialwerkzeugen die Fahrzeuge so weit, bis die Verunglückten mit größter Vorsicht und vereinten Kräften befreit und im Rettungswagen weiterbehandelt werden können. Extra Die wichtigsten Bergungswerkzeuge sind die hydraulische Rettungsschere und der Spreizer. Die Schere aus Spezialstahl frisst sich mit mehreren Tonnen Druck durch Fahrzeugelemente wie etwa Dachholme. Zusammengedrückte Fahrzeugteile können mit dem hydraulischen Spreizer geöffnet werden. Probleme bereiten die immer stabiler konstruierten tragenden Fahrzeugelemente. Wehrführer Porten: "Mit den Geräten, die wir vor 20 Jahren benutzten, wären wir heute am Ende." Hilfreich für die Feuerwehr sind im Fahrzeug angebrachte Rettungskarten, auf denen die Autohersteller für ihr jeweiliges Modell die günstigsten Ansatzpunkte markieren. Rettungskarten für alle gängigen Autotypen gibt es zum Herunterladen unter www.adac.de

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