Berufsfeuerwehr startet Offensive

Trier · Die hauptamtlichen Brandbekämpfer der Stadt Trier haben große Probleme, geeigneten Nachwuchs zu finden. Ein Grund ist die Konkurrenz von mehreren Seiten. Es gibt einige Ideen, wie die Situation verbessert werden kann.

 Zur Feuerwehr-Ausbildung gehören auch Übungen am Höhenrettungsturm im neuen Brand- und Katastrophenschutzzentrum in Ehrang. Foto: Presseamt Trier

Zur Feuerwehr-Ausbildung gehören auch Übungen am Höhenrettungsturm im neuen Brand- und Katastrophenschutzzentrum in Ehrang. Foto: Presseamt Trier

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Trier (red) Mario Marx, Abteilungsleiter bei der Trierer Berufsfeuerwehr, weist auf eins der Hauptprobleme bei der Nachwuchsgewinnung hin: "Es ist schwierig, junge Leute für die Ausbildung zu finden, die die Voraussetzungen erfüllen." Denn die sind nicht ohne: Neben einer bereits abgeschlossenen Ausbildung in einem handwerklichen Beruf müssen die angehenden Feuerwehrleute auch körperlich fit sein. Das Bestehen eines Sporttests ist Bedingung, um für die Ausbildung zugelassen zu werden. Laut Marx scheitern viele daran. Vor allem das Schwimmen stellt oft eine unüberwindbare Hürde dar. Doch auch beim Wissenstest sind die Leistungen nicht selten "überschaubar".
Zur mangelnden Qualifikation vieler Bewerber kommt ein weiteres Problem: Die Zahl der Bewerbungen hat in den vergangenen Jahren stark abgenommen. "Gingen früher 150 bis 160 Bewerbungen pro Jahr ein, sind es jetzt gerade noch 90 bis 100", erläutert Peter Hermes vom städtischen Personalamt. "Wir könnten elf fertig ausgebildete Brandmeister direkt einstellen. Der Bedarf ist definitiv da." Doch auf eine bundesweit in Fachzeitschriften geschaltete Anzeige habe sich gerade einmal eine Handvoll Bewerber gemeldet, die die Voraussetzungen erfülle. "Der Arbeitsmarkt ist komplett leer", weiß der Personaler.
Daher versucht die Trierer Feuerwehr, junge Menschen selbst zum Brandmeister auszubilden. Doch neben den bereits genannten Problemen gibt es auch Kapazitätsgrenzen: Mehr als 17 junge Menschen können in Trier nicht gleichzeitig ausgebildet werden.
Verantwortlich für die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt für Feuerwehrbeamte ist laut Marx die Konkurrenz von mehreren Seiten. Zum einen durch das benachbarte Großherzogtum: "Nach einer Gesetzesreform stellt Luxemburg massiv Leute ein und sucht Personal. Die Verdienstaussichten sind dort natürlich besser", erläutert der Feuerwehrbeamte. Aber auch die Bundeswehr buhlt um Fachkräfte im Brandschutz: "Standorte werden in diesem Bereich aufgerüstet. Die Arbeitnehmer werden nach der höheren Bundesbesoldung bezahlt." Auch andere Kommunen, wie etwa Köln, seien auf der Suche nach Feuerwehrleuten und stellten vermehrt ein.
Für Marx steht fest: "Wir müssen den Beruf attraktiver gestalten." Erste Impulse habe das im vergangenen Jahr bezogene Brand- und Katastrophenschutzzentrum in Trier-Ehrang gebracht. "Es ist ein attraktiver Standort für die Ausbildung und es motiviert die Leute, wenn sie entsprechend untergebracht sind."
Um mehr Menschen für den Beruf Feuerwehrmann oder -frau zu begeistern, will die Berufsfeuerwehr mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Neben einer neuen Broschüre, die Interessierte über die Ausbildung und Entwicklungsmöglichkeiten aufklärt, und einer Überarbeitung der Webseite gehört auch die Präsenz bei einer Ausbildungsmesse im Herbst in der Trier-Galerie dazu. Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, dass auch in Zukunft Männer und Frauen über die Sicherheit der Menschen in Trier wachen - ob bei Bränden, Unfällen oder sonstigen Notlagen.
Weitere Informationen und die Broschüre stehen im Internet unter der Adresse <%LINK auto="true" href="http://www.feuerwehr-trier.de" text="www.feuerwehr-trier.de" class="more"%>

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