Beschämende Rolle des Bistums
Zum Bericht "Pfarrer muss Mehring verlassen" (TV vom 27./28. März):
Mit Erstaunen verfolge ich das Drama um den Rücktritt des beliebten Pastors Stankowitz. Wie konnte eine kleine Gruppe von Pöstchenhaltern in den Pfarrgemeinden Mehring und Ensch den ansonsten sehr geschätzten Pfarrer zu Fall bringen? Hier ist endlich einmal ein Pastor, dem es auf die Seelsorge an Kindern, Familien, Kranken und Sterbenden mehr ankommt als auf formelle und administrative Fragen. Und der wird abgesägt, weil er nachmittags keine goldenen Hochzeiten halten will? Oder weil ihm das persönliche Gespräch wichtiger ist als Geselligkeit am Biertisch?
Man fühlt sich an eine Neuauflage des Mehringer Küsterdramas aus den 90er Jahren erinnert. Beschämend auch die Rolle des Bistums. Dieses reagierte mit keinem Wort auf eine Unterschriftensammlung von Unterstützern des Pfarrers. Das Bistum wäre gut beraten, die Macht von selbstherrlichen Laiengremien zu begrenzen. Vor allem dann, wenn diese nur mit wenigen Stimmen in ihr Amt gehievt wurden. Und den Mehringern empfehle ich, beim nächsten Mal etwas genauer hinzuschauen, wen sie zum Pfarrgemeinderat aufstellen und wählen.
Michael Kollmann, München
KIRCHE