Besondere Beachtung für Basilika

Zum Bericht "Doppeltes Weltkulturwerk" (Trierischer Volksfreund vom 8. Januar) diese Leserzuschrift:

Die Liebfrauenbasilika in Trier, die älteste gotische Kirche Deutschland? Wenn dies richtig sein sollte, müsste es zumindest heißen: eines Neubaus, der bis heute noch erhalten geblieben ist. Wir wissen, dass Liebfrauen um 1230 begonnen und etwa gegen 1260 ihre Einweihung erfahren hatte. Genaueres entzieht sich unserer Kenntnis. Von der bedeutenden und frühesten Monumentalkirche ottonischer Zeit, der Abteikirche St. Maximin in Trier (ca. 935-952) wissen wir, dass sie im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts aufwendig in ein gotisches Gotteshaus umgebaut und am 28. Juni 1245 durch den Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (1238-1261) eingeweiht worden ist, der erst drei Jahre später (1248) den Grundstein zum Kölner Dom legen sollte. Zugegen bei der Weihe in St. Maximin waren damals auch der Trierer Erzbischof Arnold II. von Isenburg (1242-1259) und der Mainzer Erzbischof Siegfried III. von Eppstein (1230-1249). Damit sollte offenbar auch die Bedeutung dieser Abtei und der Baumaßnahme mit dem aus Frankreich gekommenen (in Deutschland noch) neuen Baustil hervorgehoben werden. Dieser sicher großartige gotische Kirchenbau der ehemaligen Reichsabtei St. Maximin, bei dem, wie die Ausgrabungen der 1980er Jahre ergeben haben, weitgehend noch die ottonische Raumaufteilung beibehalten wurde, von dem allerdings nur noch spärliche, aber nicht unbedeutende Zeugnisse erhalten geblieben sind, ist leider in Folge der Sickingenschen Fehde von 1522 weitgehend durch die Trierer Bürgerschaft (angeblich von der erzbischöflichen Administration angestiftet) zerstört worden. Aber auch neben der bedeutenden frühgotischen Elisabethkirche in Marburg, erbaut zwischen 1235-1285, die oft im Kontext mit der Trierer Liebfrauenbasilika genannt wird, sollte man den Magdeburger Dom nicht außer acht lassen, der nach einer Brandkatastrophe von 1207 nach 1209 in prachtvollem frühgotischen Stil wieder aufgebaut worden ist, und dessen großartiger Innenausbau 1263 vollendet war. Ebenfalls um 1260 erscheint der "Naumburger Meister" mit den weltberühmten Stifterfiguren im dortigen Westchor, sowie am Meißener Dom, bei dem auch die Naumburger Werkstatt in Erscheinung tritt. Darüber hinaus verdient nicht zuletzt die Trierer Matthiasbasilika eine besondere Beachtung, bei der die Frühgotik bereits um 1225-1250, besonders deutlich beim Kreuzgang, Einzug gehalten hatte. Adolf Neyses, Trier Kirche Zum Bericht "Doppeltes Weltkulturwerk" (Trierischer Volksfreund vom 8. Januar) diese Leserzuschrift:

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