Besser für ein Gesetz einsetzen

Zum Bericht "Verein sucht Pflegefamilien für ausländische Hunde" (TV vom 11. Dezember) und Leserbrief "Hilfe zur Selbsthilfe leisten" (24. Dezember):

Ich bin selbst im Natur- und Tierschutz tätig. Daher verwundert mich der Leserbrief. Für jedermann sind auf der Homepage des Vereins Tierwald Ungarn dessen Aktivitäten, Ausgaben/Einnahmen, zu vermittelnde/vermittelte Tiere dokumentiert. Alles ist auf eine Zielgruppe gerichtet und kommt dort auch an: bei den Tieren.

Viele Vereine setzen sich für Tiere ein. Wie überall im Leben gibt es solche und solche. Warum hat die Leserbrief-Schreiberin etwas gegen die Arbeit des Tierwalds Ungarn? Sieht sie eine Konkurrenz zum Tierheim vor Ort? Wenn ja, warum?

Egal. Wenn die Leserin sich so für den Tierschutz einsetzt, dann soll sie sich doch dafür engagieren, dass die Politik ein EU-Tierschutzgesetz beschließt. Dann wird es den Tieren in diesen Regionen besser gehen, und Vereine haben kein Betätigungsfeld mehr.

Die Arbeit des Tierwalds Ungarn kann nicht falsch sein, weil er mit seinen Spendentransporten und Arbeitseinsätzen vor Ort hilft. Menschen und Politik werden für Tiere sowie Tierschutz sensibilisiert. Und wenn auf der Rückfahrt einer jeden Spendenfahrt Tiere für ein neues Zuhause mitgenommen werden, dann ist dies genauso Tierschutz wie die Hilfe vor Ort.

Ob die Vermittlung von Tieren qualitativ zu bemängeln ist, kann die Leserin meiner Meinung nach nicht beurteilen. Im Übrigen ist es im praktizierten Tierschutz so, dass Vereine für Tiere, die vom neuen Zuhause weg müssen, eine Lösung finden. Diese sieht in der Regel ein Tierheim nicht vor. So kontrovers die Ansichten zum Auslandstierschutz auch sind, es geht letztendlich um eine gemeinsame Zielgruppe. Wenn sich alle Menschen, die sich für Tiere einsetzen, mit den Politikern zusammentun und eine gemeinsame Basis schaffen, dann hätten Tiere eine bessere Zukunft.

Marianne Schnebel, Weste

TIERSCHUTZ

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