Besucher flanieren durch die Ausstellung, doch der Künstler führt Regie
Nach dem ersten Jahr geht die Reihe Kunstsalon in der Tufa Trier mit leicht modifiziertem Konzept in eine neue Runde. Die monatliche Vorstellung zweier Künstler der Artothek setzt auf mehr Spannung durch konträre Positionen, auf mehr Moderation und auf Weine aus der Region.
Trier. (ae) Einmal im Monat und zwar jeden Donnerstag stellen sich im Kunstsalon zwei Künstler der Artothek dem Dialog mit dem Publikum. Seit einem Jahr erfreut sich diese Idee, Kontakt zu Künstlern zu bekommen, großer Beliebtheit. Deshalb stand eine Fortführung außer Frage. Dennoch zeigt der Auftakt nach der Sommerpause Veränderungen.
Statt Laas Koehler, der sich aufgrund vieler anderer Verpflichtungen nur noch der Mitorganisation des Kunstsalons widmen will, führt nun Rainer Breuer von der édition trèves durch den Abend. Sein Anliegen ist, den Referatcharakter der Künstlervorträge stärker als bisher durch Moderation und Fragen aufzulockern. "In welchem Grad hängt natürlich immer von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab", sagt er. Die gestalten sich bei der Premiere mit Gisela Hubert und Martina Diederich aufgelockert.
Gäste müssen sich etwa durch die Jahresausstellung der édition trèves bewegen, da dort Gisela Huberts "Fahnen" hängen, Malereien auf ungespannten Leinwandbahnen. Dabei ist es die Künstlerin, die Regie führt und dem Publikum im Dialog erklärt, wie sie Inspirationen aus der indianischen Kultur in einem intuitiven Umsetzungsprozess zu Bildern voller Leichtigkeit und Eigendynamik verarbeitet hat. Nach ihr ist Martina Diederich an der Reihe, und dass sie als studierte Grafikerin eine kontrastierende künstlerische Position einnimmt, gehört ebenfalls zu dem, was im "neuen" Kunstsalon künftig stärker ausgebaut werden soll.
"Gegensätze erzeugen ein Spannungsfeld, das ist interessanter für das Publikum", sagt Rainer Breuer. Diederich gibt per Film Einblick in ihre zeichnerische Arbeit, die am Anfang ihrer umfassenden und inzwischen auch auf die Malerei ausgedehnten Beschäftigung mit der Darstellung des menschlichen Körpers stand. Zum Kunstgenuss gesellt sich - das ist auch neu - der Wein. Anne Zilliken vom im Gault Millau geführten Weingut Hellershof-Zilliken in Nittel kredenzt edle Tropfen. "Zu jedem Kunstsalon haben wir einen Top-Winzerbetrieb aus der Region eingeladen, so dass man eine kleine Weinprobe machen kann", erläutert Breuer. "Ich denke, Kunst und Wein sind eine glückliche Verbindung."
Nächster Kunstsalon am Donnerstag, 21. Oktober, von 19 bis 21 Uhr mit Lydia Oermann (Siebdruck) und Oliver Wetter (Digitale Malerei). Eintritt frei.