Besuchsdienst für Demenzkranke

Von ihren Diensten profitieren Demenzkranke, deren Angehörige und sie selbst. Aufgrund der hohen Nachfrage ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK) auf der Suche nach weiteren Helfern, die sich am Besuchsdienst Anker beteiligen wollen. Kostenlose Schulungen beginnen im Oktober.

Waldrach. (anf) "Mir geht es gut, und davon möchte ich gern etwas abgeben", sagt Anna Haben aus Waldrach. Die 66-Jährige engagiert sich wie mehrere weitere Helferinnen ein bis zwei Mal pro Woche im Auftrag des DRK. Der ehrenamtliche Besuchsdienst Anker richtet sich an Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Er heißt Anker, das heißt: "Auftanken Neuer Kräfte - Entlastung durch das Rote Kreuz".

Während die "Anker-Frauen" mit den Demenzkranken Mensch-ärgere-dich-nicht und Rommé spielen, singen, mit ihnen spazieren gehen oder ihnen einfach nur aus Mundartbüchern vorlesen, entlasten sie gleichzeitig deren Angehörige. "Die Menschen, die sonst rund um die Uhr mit der Betreuung beschäftigt sind, können dann auch mal selbst zum Friseur gehen, einen Arzt aufsuchen oder einfach einmal fünf gerade sein lassen", sagt Susanne Schild.

Da die Helferinnen immer den selben Haushalt aufsuchen, entstehe schnell ein persönliches Verhältnis zwischen Betreuern und Betreuten. "Da werden dann zu Weihnachten auch schon mal Plätzchen zusammen gebacken", sagt die Kaselerin Maria Jakoby. "Die Leute freuen sich immer, wenn wir zu Besuch kommen. Auch bei denen, die nicht mehr ganz so fit sind, ist das zu spüren", sagen Nortrud Haben und Christa Becker.

"Der Umgang mit ihnen, ihre Freude über unseren Besuch, gibt einem das gute Gefühl, etwas Gutes zu tun."

Extra Besuchsdienst Anker: Zu den Aufgaben der Helfer gehören keine pflegerischen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Die Helfer erhalten eine Aufwandsentschädigung und sind sowohl unfall-, als auch haftpflichtversichert. Zur Vorbereitung auf diese Aufgabe bietet das DRK ab Anfang Oktober eine kostenlose Schulung an, die auch als Sprungbrett für den Berufseinstieg genutzt werden kann. Anmeldungen (bis 30. September) und weitere Informationen gibt es bei den Sozialstationen in Waldrach, Telefon 06500/917943, Hermeskeil/Kell am See, Telefon 06503/9522750, und Saarburg, Telefon 06581/9967990. (anf)

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