Beten für ein Rostschutzmittel

Trier · Pater Reinhard Büker hat Sorgen. Sein BoscoMobil, ein zum Kinder- und Jugendtreff umgestalteter früherer Linienbus, der in den westlichen Stadtteilen zum Einsatz kommt, muss im November zum Tüv. Möglicherweise droht dem rollenden Kinder- und Jugendtreffpunkt wegen Rostproblemen dann das Aus. Ein Ersatz kostet rund 25 000 Euro.

Trier. Es ist ein friedliches Bild: Spielende Kinder auf Dreirädern und Kettcars vor einem in bunten Farben besprühten Bus; ältere Jugendliche halten sich im Bus auf, spielen an einem Kicker oder mit Brettspielen. Seitlich steht eine Bierzeltgarnitur. Dort sitzen Mütter bei Kaffee und Kuchen. Ebenfalls mit dabei sind Gabi Reihs und Jahrespraktikantin Sarah Hinterscheid. Die beiden Frauen begleiten die Buseinsätze des BoscoMobils, sind Ansprechpartnerinnen für alle Fragen.
Umgebauter Linienbus



Seit 1998 gibt es das BoscoMobil. Der aktuelle Bus ist das zweite Fahrzeug. Früher fuhr er Linie bei den Stadtwerken Paderborn. Vor 16 Jahren machten die Stadtwerke Trier Pater Büker vom Don Bosco-Jugendtreff auf den Bus aufmerksam, mit Hilfe einer überregionalen Stiftung konnte er gekauft werden.
Der Rotary Club Trier-Porta überweist jährlich 4000 Euro für Versicherung und Steuern, die Stadtwerke kümmern sich um Wartung und Instandhaltung. Und auch die Bundeswehr half: Bislang durfte der Bus kostenfrei auf dem Gelände der ehemaligen Jäger-Kaserne geparkt werden. Die Stadt Trier will sich dafür einsetzen, dass diese Möglichkeit auch künftig besteht.
"Jährlich nutzen viele Hundert Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 18 Jahren das BoscoMobil", berichtet Pater Büker. Er selbst steuert an vier Tagen in der Woche das BoscoMobil zu seinen Einsätzen in die Pfarreien St. Simeon, Christkönig und Pallien. Meist steht der Bus vor der Kirche. "Wegen der Spielgeräte für den Außenbereich benötigen wir immer einen großen Platz am Haltepunkt", erläutert der Pater. Im Innern des Busses befinden sich ein Kicker, eine Musikanlage und Schränke mit vielen Spielen. Die Tische und Sitze bieten gute Möglichkeiten zum Reden, Basteln, Malen und Spielen. Was gemütlich ausschaut, macht Pater Büker aber auch Sorgen: "Eine solche Inneneinrichtung kann man nicht von der Stange kaufen, die musste maßangefertigt werden. Ob die so eins zu eins in einen anderen Bus übernommen werden kann, ist mehr als fraglich." Denn die Stadtwerke Trier haben dem Pater schon mitgeteilt, dass kaum noch substanziell gute Busse dieser Bauart auf dem Markt sind.
Die spielenden Kinder ahnen nichts von den Sorgen ihres Betreuers. Vergnügt nutzen sie an diesem Tag die vielen zum Bus gehörenden Spiel- und Sportgeräte für das Außengelände. Pater Büker unterhält sich unterdessen mit Josef Poll vom Rotary Club Trier-Porta, der den Kauf eines neuen gebrauchten Busses mit Sonderaktionen unterstützen wird. Den Auftakt macht ein Benefizkonzert zugunsten des BoscoMobils mit der Trierer Rockformation "Bluesaorsch" am 17. Mai im Brunnenhof. Reinhard Büker freut sich darüber, weiß aber, dass er noch wesentlich mehr Unterstützung brauchen wird, bis er einen Neukauf angehen kann.
Wer Pater Reinhard Büker bei seiner Arbeit und dem Kauf eines neuen BoscoMobils unterstützen will, kann sich an das Jugendwerk Don Bosco in der Gneisenaustraße 31 wenden, Telefon 0651/82713-0, E-Mail: trier@donbosco.de

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