Betonplatte aus Brücke stürzt auf die Straße

Eine 9,4 Kilo schwere Betonsteinplatte hat sich aus der Fassade einer Bahnbrücke in Trier-Pfalzel gelöst und ist auf die Straße darunter gefallen. Auf Hinweis des TV hat die Deutsche Bahn versichert, die mögliche Gefahr so schnell wie möglich zu bannen.

Trier-Pfalzel. Mitten in der Nacht, gegen 1.20 Uhr, klingelt das Telefon beim Trierischen Volksfreund. Leser Horst Hoffmann meldet aufgeregt, er habe auf der Straße "Am Bahndamm" in Pfalzel eine Betonsteinplatte gefunden und sichergestellt. Der etwa 40 mal 23 Zentimeter große, fünf Zentimeter dicke und 9,4 Kilo schwere Brocken hat sich offenbar aus der Fassade der Bahnbrücke gelöst. "Das ist doch lebensgefährlich", sorgt sich Hoffmann um Autofahrer und Fußgänger, die die Unterführung nutzen. Nebenan steht ein Hinweisschild zum Moselradweg.

An der Fundstelle liegt noch abgebröckeltes Gestein. Die Platte selbst hat die typischen verblassten rot-weißen Farbstreifen, die einst den Rand der niedrigen Unterführung markieren und LKW-Fahrer warnen sollten. Linienbusse etwa passen nur ganz knapp durch den engen Tunnel, so dass deren Fahrer besonders vorsichtig rangieren müssen. Die wahre Gefahr scheint jedoch vom Bauwerk selbst auszugehen, das lange Risse aufweist.

Erst vorige Woche hatte der TV über marode Bahnbrücken unter anderem am Bahnhaltepunkt Pfalzel berichtet. Dort hatten sich etliche kleinere Steine aus der Decke gelöst. Die Deutsche Bahn, bei der die Verkehrssicherungspflicht liegt, sieht dort allerdings keinen Anlass für kurzfristige Sicherheitsmaßnahmen.

Bahnexperten vermuten Frostschaden



Den jüngsten Fund nur wenige 100 Meter entfernt an der Brücke "Am Bahndamm" nimmt die Bahn hingegen ernst: "Wir werden die Brücke so schnell wie möglich nach eventuell weiteren losen Teilen absuchen und diese dann abschlagen", versichert ein Sprecher des Unternehmens. Das zuvor unauffällige Bauwerk habe vermutlich einen Frostschaden durch den extremen Winter erlitten. Für die Sicherungsarbeiten will die Bahn bei Bedarf bei der Straßenbauverwaltung eine Sperrung der Straße für einen Tag beantragen.

Mit dem Vorfall beschäftigt sich inzwischen auch die Polizei. Roman Kierok, Leiter der Polizei-Inspektion Schweich: "Es geht um die Gefahrenabwehr. Wir weisen die Bahn schriftlich auf den dringenden Handlungsbedarf hin und informieren auch die Bundespolizei in Trier."

Für Horst Hoffmann steht fest: "So lange die Brücke in dem gefährlichen Zustand bleibt, fahre ich nicht mehr durch diese Unterführung."

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