Bibliothek wird zum Kabarett

"Deutschland liest. Treffpunkt Bibliothek" - so heisst die deutschlandweite Aktion zur Leseförderung, in deren Rahmen Uschi Flacke die Konzer in die Welt der "Mordsweiber" entführte. Das Publikum lachte herzlich und sang sogar mit.

 Mit ihren satirisch-raffinierten Songs begeistert Uschi Flacke das Konzer Publikum. TV-Foto: Mandy Radics

Mit ihren satirisch-raffinierten Songs begeistert Uschi Flacke das Konzer Publikum. TV-Foto: Mandy Radics

Trier. (MRA) Alles über echte "Mordsweiber" gab es im Rahmen der bundesweiten Aktion "Deutschland liest. Treffpunkt Bibliothek" in der Konzer Bibliothek zu erfahren.

Vielleicht war der Titel des Stücks - "Mordsweiber" der Grunddafür, dass unter 55 Zuschauern nur fünf Männer waren, die Uschi Flacke sofort entdeckte. Schmunzelnd sagte sie: "Sie haben sich ja ganz hinten versteckt. Ich freue mich aber, dass auch Männer da sind". Und die bekamen ganz sympathisch "eins auf die Mütze". Flacke widmete sich dem Thema Gleichberechtigung, indem sie beispielsweise vom "Frolleinwunder" in den Fünfzigern sang und die Darstellung der "Mordsweiber" in Krimis dieser Zeit aufs Korn nahm - immer darauf bedacht, die Zuschauer von ihren frechen, mädchenhaften Lebensweisheiten profitieren zu lassen. "Was lernen wir daraus: Ein Mann tötet eine Frau, weil sie ihn verlassen hat. Eine Frau tötet einen Mann, weil sie ihn loswerden will." Das Publikum lacht herzlich. Mit Gitarre, Akkordeon und Geige untermalt Flacke ihre satirischen "Mordsweiber"-Geschichten, die weder vor des Deutschen Lieblingstier, dem röhrenden Hirsch, noch vor Natascha aus Russland oder dem mordlustigen "Krankenschwesterl" Halt machten. Goethes Christiane widmete sie ein berührend-poetisches Lied. Mit ihren knackigen Mini-Gedichten über Ruth, die Filzlaus, oder das Silberfischchen, das sich unglücklich in einen Goldfisch verliebt, amüsierte sie das Publikum genauso wie mit ihren eingängigen Songtexten. "Ich bin braun. Mir geht's gut. Ich hab' nen super geilen Sommerhut", sang bald der ganze Saal. Nach anderthalb Stunden Lauschen und Lachen erklärte Flacke mit charmantem Augenaufschlag: "Ich wollte noch sagen, dass ich wirklich nichts gegen Männer habe. Aber wenn sich jemand betroffen fühlt, war das auch so gemeint. "Eine wirklich gelungene Darbietung, aus der das Publikum getrost mit einem breiten Grinsen und warmgelacht in den kalten Abend entlassen werden konnte.

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