Bilder aus dem Bauch

TRIER. "Was macht die Kunst?" ­ Ja, was macht sie eigentlich? Diese Frage haben die Schülerinnen der Klasse 7c des Angela-Merici-Gymnasiums im vergangenen Jahr unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ihrer Beschäftigung ist eine Ausstellung im Brüderkrankenhaus.

 Die Klassensprecherinnen Judith und Franziska bereiten sich auf die Vernissage vor.Foto: Katja Tölle

Die Klassensprecherinnen Judith und Franziska bereiten sich auf die Vernissage vor.Foto: Katja Tölle

Angefangen bei den Komplementärfarben über perspektivische bis hin zu expressionistischen Zeichnungen und sogar Leinwandmalerei haben die Mädchen während ihres Kunstunterrichts bei Katrin Menke die Grundzüge der Kunst erkundet. Bisher nichts Besonderes für eine siebte Klasse? Doch: 82 Bilder der jungen Malerinnen wurden in einer Ausstellung in der Cafeteria des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder der Öffentlichkeit präsentiert.Doch bis dahin war es ein weiter Weg: Zeichnen, Malen, Auswählen, Einrahmen ­ eben alles, was zu einer Vernissage gehört. Für die Mädchen ist es eine Premiere, für Katrin Menke schon lange nicht mehr: "Ich versuche immer, mit den Bildern an die Öffentlichkeit zu gehen", erklärt sie im Gespräch mit dem TV . "Es sind ganz faszinierende Bilder dabei", fügt die Lehrerin hinzu.Etwas überraschend und beeindruckend zugleich ist, dass tatsächlich schon einige Bilder auf den Ausstellungen verkauft wurden. Bisher habe es immer eine großartige Resonanz auf die Präsentationen gegeben, freut sich die Lehrerin. "Es kommen immer alle Eltern zum Gucken, und viele helfen auch im Vorfeld", lobt sie. Das Besondere an dem Alter der Mädchen sei, dass sie noch so sorglos mit der Farbe umgehen können. In der Oberstufe laufe die Malerei nur noch kognitiv ab. "Die Bilder sind so spontan, aus dem Bauch heraus", schwärmt Katrin Menke.Stellvertretend für die Klasse halten die beiden Klassensprecherinnen Judith Reichert und Franziska Jäckel die Begrüßungsrede. Beide sind begeistert von dem Projekt. "Dann hat man endlich mal einen Grund zu malen", sagt Franziska bei den Vorbereitungen. Und Judith fügt hinzu: "Man sieht endlich mal, was wir hier machen." Die Rede haben sie gemeinsam entworfen ­ von Nervosität war am Tag zuvor keine Spur zu sehen. "Das kommt sicher morgen", befürchtet Franziska.Diese Befürchtung stellt sich als unnötig heraus: Am Abend der Vernissage läuft nämlich alles glatt.Die Eltern zeigen sich begeistert, und die Arbeiten der Mädchen kommen an. Auch das kleine Programm, das die Mädchen gemeinsam mit ihrer Lehrerin entworfen haben, überzeugt die Besucher von der Einstellung, die eine Mutter trefflich formuliert: "So etwas sollte es ruhig öfter geben."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort