Natur Eindrücke einer Jagd im Trierer Meulenwald
Für Sarah Wirtz ist die Jagd Leidenschaft und Beruf zugleich. Denn seit 2017 ist sie beim Landesjagdverband Rheinland-Pfalz angestellt.
Die Jagd auf einem Hochsitz – auch Kanzel genannt – heißt im Jagdjargon auch „Ansitzjagd“.
Spartanisch aber funktional: Ansitze bieten nicht besonders viel Komfort. Eine Sitzfläche und eine Ablage reichen aber für die Jagd alleine oder zweit völlig aus.
Ein freier Überblick über das Feld – die wichtigste Funktion der Kanzel. So kann Wild auch über mehrere hundert Meter Entfernung erspäht werden.
Vor der Jagd steht die Vorbereitung: Sarah Wirtz nimmt nicht vieles mit, doch alles ist essentiell für ihren Erfolg. Von oben nach unten: Ein Jagdrucksack mit Messer und Munition darin, das Gewehr, ihr Jagdschein (links), ein Sitzkissen (rechts), ein Fernglas und einen Entfernungsmesser.
Ein zusätzlicher Helfer: Horton, der Jagdhund von Sarah Wirtz. Er spürt das Wild auf. Bei Ansitzjagden, erst wenn es geschossen wurde und noch einige Meter weggelaufen ist.
Um die Waffe, hier eine Repetierbüchse, muss sich immer gut gekümmert werden. Dann können aber jahrzehntelang benutzt werden. Für Sarah Wirtz, die 2014 ihren Jagdschein gemacht, ist das immer noch ihr erstes Gewehr.
Nachladen: Die Kugeln für Sarah Wirtzes Waffe haben eine Hülsenlänge von 57 Millimetern und sind 8 Millimeter breit. Genug Feuerkraft um Rehe und Hirsche theoretisch noch aus einer Entfernung von 300 Metern zu erlegen.
Für Sarah Wirtz und viele ihrer Kollegen ist die Jagd ein entspannendes Naturerlebnis. Sie kommen in den Wald, um abzuschalten, ihre Sorgen zu vergessen und gleichzeitig schöne Zeiten mit ihren Hunden zu verbringen.
Ist der Hochsitz in der Nähe, erreichen Jäger einen sogenannten Pirschpfad. Dieser wird sauber von Blättern und Zweigen gehalten, damit man sich still und leise dem Jagdgebiet nähern kann, ohne das Wild zu verschrecken.
Die Aussicht: Meist mehrere Stunden lang halten Jäger auf Lichtungen wie dieser Ausschau nach den kleinsten Bewegungen im Gebüsch. Dabei hat sich bei vielen eine Wahrnehmung entwickelt, mit der sie Tiere bemerken, die ein Laie höchstens mit einem Fernglas sieht.
Das Fernglas ist natürlich trotzdem ein Standardutensil für jeden Jäger. Wegen festgelegter Abschusszeiten ist es nämlich wichtig, genau zu erkennen, was gerade vor die Flinte gelaufen ist. Dabei ist nicht nur die Art, sondern auch Alter und Geschlecht des Wilds von Relevanz.
Die Jagd im Trierer Meulenwand beginnt und endet meistens hier: am Trierer Forstamt. Hier gibt es auch eine Wildkammer, in der geschossene Tiere ausbluten und gekühlt gelagert werden können.