bILDUNG

Zum Bericht "Wir sind doch keine Bittsteller" (TV vom 28. September) über eine eingeschränkte Aufnahme von Schülern aus dem Kreis Trier-Saarburg an Gymnasien in Trier:

Kreiskinder müssen an den Gymnasien der Stadt willkommen sein! Was ist mit Frau Birk los? Offensichtlich weiß sie nicht, wer über die Aufnahme der Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien entscheidet. Es gibt für Gymnasien keine Schulbezirke (Paragraf 62 Schulgesetz). Die Aufnahme in ein Gymnasium regelt die Schulordnung. Es entscheidet nach Paragraf 11 der übergreifenden Schulordnung der Schulleiter. Weiterhin scheint das Wohl der Kinder kaum eine Rolle im schulpolitischen Denken einiger politischen Vertreter der Stadt zu spielen, sonst wäre von den Ortslagen her klar, dass viele Kreiskinder auf die städtischen Schulen angewiesen sind. Wo sollen die Kinder zum Beispiel aus Gutweiler, Korlingen und Pluwig denn hin? Neue Rallye-Touren zu den Schulen sollte es nicht geben. Das Friedrich-Spee-Gymnasium klagt zusammen mit der Stadt über zu geringe Anmeldungen. Sind nicht die Kreiskinder aus Trierweiler, Kordel, Butzweiler und so weiter gefragte Schüler des FSG? Der im Schulgesetz und in der Schulordnung deutlich ausgedrückte Elternwille wird locker zur Seite geschoben. Nach Schulgesetz und Paragraf 12 der übergreifenden Schulordnung ist der Elternwille nach der vierten Klasse entscheidend für die Wahl der Schulart und der Schule. Nur besondere Situationen erlauben eine Lenkung an andere Schulen der gleichen Schulart. Hier gilt es, Schulwege, vorhandene Plätze und besondere familiäre und soziale Lagen zu berücksichtigen. Dem Schulträger Trier scheint nicht klar zu sein, dass die Gymnasien der Stadt die Kreiskinder brauchen. Bei mindestens zwei oder drei Gymnasien kommen etwa 50 Prozent oder mehr der Schüler aus dem Kreisgebiet. Will Trier weiterhin schulisches Oberzentrum bleiben, so gilt es, diesen Anteil zu halten. Eine langjährige große Konzeptionslosigkeit führt die Schulentwicklung Triers in eine Sackgasse. Es wird Zeit, dem entgegenzuwirken. Ludwig Weyand, Gutweiler, ehemaliger Schulleiter des Max-Planck-Gymnasiums Trier

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