BILDUNG

Zum Bericht "ABC-Schützen müssen nicht Bus fahren" (TV vom 26. September) über die Grundschule Trier-Tarforst:

Meinung

Flexibles Modell wäre am Ende
Die neuen Ideen zur langfristigen Lösung des Grundschulproblems in Tarforst lesen sich wie Nachrichten aus Absurdistan. Da ist eine Grundschule deutlich überbelegt - eine Entwicklung, die sich schon lange abgezeichnet hat. Die Eltern vor Ort wünschen eine Erweiterung des Gebäudes, um alle Kinder unterbringen zu können. Dass dieser Vorschlag nicht finanzierbar ist, würde man als Außenstehender vielleicht noch nachvollziehen können, wenn nicht im Gegenzug der Ausbau zur Ganztagsschule vorgeschlagen würde, obwohl diese offensichtlich von vielen Familien vor Ort gar nicht gewünscht wird. Das flexible Betreuungsmodell, das zurzeit praktiziert wird, wäre damit am Ende. Den Eltern bliebe die Wahl zwischen ganz (Ganztag) oder eben gar nicht. Mit anderen Worten: Für eine sinnvolle Lösung gibt es keine Finanzierung, wohl aber für die ganz teure Variante. Sobald ein Ganztagsbetrieb in Aussicht steht, sprudeln eben Quellen, die ansonsten trocken sind. Der Sinn dieser Tarforst-Rochade erschließt sich nicht. Schon jetzt ist nicht recht nachvollziehbar, dass Eltern den vollen Ganztagsbetrieb kostenfrei in Anspruch nehmen können, für die flexiblen und billigeren Lösungen aber selbst in die Tasche greifen müssen. Zu bedenken ist auch, dass das Geld, das unsinnigerweise in eine Ganztagsschule Tarforst gesteckt würde, an anderer Stelle im Bildungsbereich wieder fehlen wird. Dann wird es demnächst woanders heißen: "Die Idee ist leider nicht finanzierbar." Es sei denn natürlich, die Idee beinhaltet eine Ganztagsbetreuung. Andreas Wagner, Trier

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