Bis die letzte Anekdote über den Tisch ist

Anlässlich ihrer Entlassung nach Ende der gemeinsam verbrachten Schulzeit in der Volksschule Zemmer vor fünfzig Jahren haben sich jetzt elf Frauen und Männer der Geburtsjahrgänge 1944/45 in Zemmer wiedergetroffen. Sie nutzten die Zusammenkunft in ihrem Heimatort zum Austausch gemeinsamer Erinnerungen.

 Mitschüler und Mitschülerinnen der Geburtsjahrgänge 1944/45 haben ihre Erinnerungen ausgetauscht. TV-Foto: Anke Emmerling

Mitschüler und Mitschülerinnen der Geburtsjahrgänge 1944/45 haben ihre Erinnerungen ausgetauscht. TV-Foto: Anke Emmerling

Zemmer. (ae) Zum Begriff und dem Gefühl von "Heimat" gehören für Klaus-Bernhard Basten aus Zemmer besonders die prägenden Eindrücke der Kinder- und Jugendzeit wie der Schulbesuch mit dem Erlebnis der Kameradschaft. Das leitete ihn, als er die Initiative ergriff und seine ehemaligen Mitschüler- und Mitschülerinnen der Geburtsjahrgänge 1944/45 aus der Volksschule Zemmer anlässlich der 50. Wiederkehr des Schulabschlusstages (19.3.1959) in ihren Heimatort einlud.

Bis auf zwei Ehemalige, die abgesagt hatten, und zwei, die bereits verstorben sind, sind alle gekommen. Elf Frauen und Männer, die das Leben und die Liebe zum Teil weit aus der Eifel weggeführt haben. Margret Tripp, geborene Feil beispielsweise lebt heute in Boston/USA, Lidwina Schumacher, geborene Woyda in der Nähe von Hannover, Georg Feider in Ludwigsburg bei Stuttgart. Andere sind im Bundesland, in der Region oder im Ort geblieben. Beim Wiedersehen kommen sofort gemeinsame Erinnerungen hoch. Wie die Erinnerung an die Namen gemeinsamer Lehrer, an die Schulspeisung oder an die bis 1954 verteilten Schulstandorte. "Jungen und Mädchen wurden getrennt unterrichtet", sagt Lidwina Woyda. Schwierig sei die Nachkriegszeit gewesen: "Wir mussten das Holz zum Heizen selbst mitbringen", erzählt einer aus der Gruppe. Ein anderer erinnert sich lebhaft an die damals gängige Rohrstock-Pädagogik: "Da gab ses noch die Prügelstrafe".

Um das gemeinsame Schwelgen in Jugenderlebnissen anzuregen, hat Klaus-Bernhard Basten einen symbolträchtigen Ort ausgewählt: das Heimatmuseum in Zemmer. Dort treffen die elf unter Führung des Vorsitzenden des Heimatvereins Fidei, Raimund Schneider, auf so manches Relikt aus der damaligen Zeit. Dabei formt sich die einhellige Überzeugung: "Wir werden heute noch lange zusammensitzen, so lange, bis auch die letzte Anekdote über den Tisch ist".

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