Bis zu 10 000 Euro aus eigener Tasche

Ohne den Griff in den eigenen Geldbeutel läuft nichts: Wie eine Umfrage bei den Direktkandidaten des Wahlkreises 24 zeigt, geben sie für den Wahlkampf drei- bis fünfstellige Beträge aus. Die Parteien finanzieren meist nur themenspezifische Werbemittel; wollen Kandidaten auf Plakaten und Flyern vertreten sein, ist es deren Privatangelegenheit.

Trier/Schweich. Bei den Direktkandidaten des Wahlkreises 24 (Trier/Schweich) geht die Schere bei dem, was sie für den Landtagswahlkampf selbst bezahlen, weit auseinander. Während das Budget bei den Bewerbern von CDU und SPD bis zu 10 000 Euro beträgt, kalkulieren Freie Demokraten und Linke mit weniger als 1000 Euro.

Arnold Schmitt (CDU): Der 56-jährige Landtagsabgeordnete aus Riol schätzt, dass er zwischen 7000 und 10 000 Euro aus eigener Tasche für den Wahlkampf aufbringen muss. "Die Gemeinde- und Ortsverbände der CDU unterstützen mich beim Plakate kleben und Prospekte verteilen", sagt Schmitt. Auch gebe es freiwillige Helfer für den Standdienst. Schmitt hofft, dass er auch die ein oder andere Privatspende bekommt. Der CDU-Kreisverband habe alle Mitglieder im Kreis Trier-Saarburg angeschrieben und um Spenden für den Wahlkampf gebeten.

Ingeborg Sahler-Fesel (SPD): 5000 bis 10 000 Euro werde der Wahlkampf sie wohl kosten, schätzt Ingeborg Sahler-Fesel (55). Immer wieder bekomme sie von Bürgern zu hören, der Steuerzahler oder die Partei finanziere ja das Ganze. Dem sei aber nicht so. "Wir können noch nicht einmal unsere Wahlkampfkosten von der Steuer absetzen", sagt die Abgeordnete aus Schweich. Kreisverband und Ortsvereine unterstützten den Wahlkampf organisatorisch und logistisch, auch um Spenden werde gebeten. Sie werde wohl zwei Drittel der Gesamtkosten zu tragen haben.

Claus Piedmont (FDP): Der Kandidat der Freien Demokraten aus Konz-Filzen will mit 500 Euro Eigenmitteln auskommen. Rund 4000 Euro steuere die Partei für den Wahlkampf pro Wahlkreis zu, unter anderem für den Druck von Themenplakaten. Das Aufhängen von "Kopfplakaten" sei nicht vorgesehen. Der 52-Jährige kann auf die Hilfe von Parteimitgliedern an Ständen bauen, eine Baufirma hat sich bereit erklärt, mit den Plakaten rundzufahren. Zu Mitgliederspenden rufe die Partei nur bei Kommunalwahlen auf.

Marianne Rummel (Bündnis 90/Die Grünen): Nach Auskunft der 61-jährigen Kandidatin aus Mertesdorf beabsichtigt der Kreisvorstand der Grünen, 8000 Euro für die Wahlkreise Trier und Trier/Schweich zur Verfügung zu stellen. Die Verteilung der Mittel erfolge nicht zu gleichen Teilen, sondern orientiere sich an Schwerpunkten. Rummel: "Es kommt auch nicht darauf an, durch teure Auftritte zu glänzen, unser Wählerklientel legt eher Wert auf gute Sachargumente."

Vanessa Burkhardt (Die Linke): Die Wahlkampfmittel würden zentral von Mainz aus verteilt, sagt Vanessa Burkhardt (30). Weil sie gleichzeitig Listenkandidatin der Linken sei, übernehme die Landespartei die Kosten für die Plakatierung. Burkhardt schätzt den Eigenanteil, den sie für den Landtagswahlkampf aufbringen wird, auf rund 700 Euro. Teilweise greife ihr auch der Kreisverband finanziell unter die Arme.

Mehr zum Thema finden Sie in unserem Dossier zur Wahlkampffinanzierung

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