Barmherzigkeit hat Papst Franziskus als Leitmotiv für 2016 ausgegeben. Den Impuls wollte das Bistum Trier aufgreifen und hat daher die jetzt begonnenen Heilig-Rock-Tage unter den Wahlspruch gestellt: "Vergiss nicht, was Er dir Gutes getan hat." Bischof Ackermann erklärt: "Der Vers bringt zum Ausdruck, dass es zuallererst Gott ist, der uns Menschen annimmt und uns Gutes will."
Das Thema Barmherzigkeit zieht sich in vielen Variationen durch das Programm der Festtage. Sei es direkt am Eröffnungsfreitag eine ökumenische, also für Christen unterschiedlicher Glaubensrichtungen offene, Andacht zu Zeiten der Trennung in Partnerschaften. Eine Lebenssituation, mit der sich die katholische Kirche in der Vergangenheit sehr schwer getan hat. Gerade wegen des mitunter als unversöhnlich empfundenen Umgangs mit in zweiter Ehe Verheirateten verstummt hier die Kritik nicht.
Barmherzigkeit ist folglich ein zentraler Gegenstand der Diskussion. Und wie es in der katholischen Kirche üblich ist, wendet man sich über Gebete mit solchen Fragen auch unmittelbar an Gott. In ähnlichem Sinne ist das bis einschließlich 15. April täglich um 21 Uhr stattfindende Abendlob zu verstehen. Es werden jeweils "Werke der Barmherzigkeit" vorgestellt, wie sie in der Bibel beschrieben sind: Fremde beherbergen, Unwissende lehren, Trauernde trösten. Die Gläubigen danken dabei Christus für dessen Zuwendung.

Workshops und Gespräche

Handfest diskutiert werden soll ebenfalls bei mehreren Gelegenheiten. Am Samstagnachmittag etwa sind Jugendliche von 13.45 bis 18 Uhr rund um den Dom zu Workshops eingeladen. Themen wie Kultur, Sport, Bildung und Politik bieten reichlich Gesprächsstoff.
Der gesamte Tag steht übrigens im Zeichen der Jugend, beginnend mit einem morgendlichen Fußpilgerweg von Trier-Ehrang zum Dom bis zum Abschlussgottesdienst mit dem Bischof. Parallel feiern Bewohner aus Einrichtungen für Menschen mit Behinderung einen Begegnungstag. Auf der Bühne wird dabei ab 10 Uhr unter anderem die inklusive Band My Rock King Rico für Stimmung sorgen.
Gleich drei Bischöfe feiern an diesem Sonntag ab 10 Uhr das Hochamt in der Bistumskirche: András Veres vom ungarischen Bistum Szombathely und Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) stehen neben Stephan Ackermann am Altar.
Grund für diese besondere Festlichkeit ist das Gedenken an den heiligen Martin. Der überlieferte Geburtstag dieses berühmten Bischofs von Tours jährt sich zum 1700. Mal. Deswegen wird in diesem Jahr nicht nur am 11. November mit Laternenzügen an den Botschafter der Barmherzigkeit erinnert, der unter anderem seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt haben soll.
In die Heilig-Rock-Tage ist Martin vielfältig eingebunden. Eine Ausstellung im Domkreuzgang ist ihm gewidmet, am 10., 12. und 16. April findet von 14 bis 16 Uhr jeweils ein "Erzählcafé St. Martin" im Café neben der Konstantinbasilika statt; zudem werden mehrere abendliche Stadtrundgänge auf Martins Spuren in Trier angeboten.
Aus den Vorjahren bekannte und beliebte Veranstaltungen finden sich ebenfalls wieder im Programm. Der Begegnungstag für Kindertagesstätten findet diesmal am Dienstag und Mittwoch, 12. und 13. April, statt, unter dem Motto "Danke lieber Gott, Du bist gut zu mir".
Und am Samstag, 15. April, lädt erneut das "Café International" von 14 bis 17 Uhr im Domfreihof zur Begegnung der Nationen ein.

Extra
Die beinahe durchgehend jährlich stattfindenden Heilig-Rock-Tage haben ihren Namen von dem als Gewand Christi verehrten Kleidungsstück, das im Trierer Dom aufbewahrt wird. Öffentlich zu sehen ist es jedoch nur bei den in größerem Abstand stattfindenden Heilig-Rock-Wallfahrten.
Durch das Programm 2016 führt eine unter anderem bei der Dominformation erhältliche kostenlose Broschüre. Unter www.heilig-rock-tage.de sind die Informationen im Internet nachzulesen