Bistum und Bischof bauen auf Bürger

Trier · Die erste Synode des Bistums Trier seit 56 Jahren soll im Dezember feierlich eröffnet werden. Das hat Bischof Stephan Ackermann im Rahmen der Heilig-Rock-Tage angekündigt. Zu einer ersten Infoveranstaltung hatte der Bischof kirchlich engagierte Laien und Kleriker in die ehemalige Kirche St. Maximin eingeladen.

Trier. Mit der Initiative zu der Synode setzt Bischof Ackermann Zeichen. Es gebe seit Jahren bundesweit keine Aktivitäten dieser Art, teilte Bistumssprecher André Uzulis auf Anfrage mit. Aus den anderen Bistümern könne er bereits ein großes Interesse registrieren.
Die Einladung zur Auftaktveranstaltung stieß auch im Bistum Trier selbst auf positive Resonanz, was die große Teilnehmerzahl unterstrich. Brigitte Karpstein aus Sinzig äußerte die Hoffnung, dass die Synode auch "heiße Eisen" anfassen werde. Wichtig ist ihr auch, dass die Deutsche Bischofskonferenz Kenntnis von den abgegebenen Voten erhält.
Eine Sorge, die ihr Bischof Ackermann sofort abnehmen konnte. Es werde im Bistum keine Einzelaktionen geben, alles könne nur im kirchlichen Miteinander geschehen.
Der Bischof unterstrich, dass sich die Kirche im dritten Jahrtausend vor großen Herausforderungen befinde. Vor diesem Hintergrund gelte es, sich den drängenden Fragen zu stellen. Dazu gehöre auch die ständige Anpassung von Strukturen sowie die Hinwendung zu den Themen, die die Menschen bewegen. "Die Heilig-Rock-Wallfahrt des vergangenen Jahres war ein Auftakt", sagte der Bischof. Neben zahlreichen guten Eindrücken und Erinnerungen habe man eine Vielfalt an Aufträgen erhalten, die es nun abzuarbeiten gelte. Für Ackermann steht fest: "Kirche muss neugierig machen und Generationen unterschiedlicher Herkunft verbinden. Sie darf nicht museal sein, sondern sollte sich aktuellen Fragen zuwenden." Hier sehe er den vordringlichen Auftrag der Synode,
Josef Fuchs aus Völklingen begrüßt diesen Ansatz: "Es muss deutlich werden, dass Seelsorge wichtiger ist als Verwaltung." Hildegard Wey aus Schömerich (Verbandsgemeinde Kell am See) will diesen Gedanken ergänzen: "Was können wir als Laien tun, um Gott für alle interessant zu machen?" Schwester Maria Ernst aus Trier freut sich auf das Kommende: Die Synode sieht sie als einen "spannenden Prozess", an dessen Mitarbeit sie sich nicht verweigern würde.Extra

Der Begriff Synode kommt aus dem Griechischen und leitet sich dort von dem Wort "synodos" ("gemeinsamer Weg") ab. An der Synode, die zur Hälfte aus Klerikern besteht, wirken rund 220 bis 230 Menschen mit. Die Aufgabe besteht in der Beratung des Bischofs bei gemeinsam erarbeiteten Themen. Im Bistum Trier fand die letzte Synode 1956 statt, in den übrigen deutschen Bistümern war das in den 1990er Jahren. Bischof Ackermann hatte die kommende Synode im Juni 2012 angekündigt. Nach umfangreichen Vorbereitungen soll die feierliche Eröffnung im Dezember 2013 stattfinden; die eigentliche Arbeit in Gruppen und Gremien erfolgt im kommenden Jahr. flo

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