Bitburger-Sperrung für Triers City kein Problem

Trier · Was noch vor wenigen Monaten eine "Existenzfrage" zu sein schien, löst sich nun weitgehend in Wohlgefallen auf. Die bereits neun Wochen andauernde Sperrung der Bitburger Straße (B 51) trifft die Einkaufsstadt Trier weitaus weniger als befürchtet. Ende kommender Woche rücken die Bauarbeiter wieder ab.

Trier. Es war Mitte April, als Karin Kaltenkirchen (42), damalige Vorsitzende der City-Initiative, Alarm schlug. Zu Beginn der Heilig-Rock-Wallfahrt verzeichnete der Einzelhandel einen beängstigenden Kundenschwund: "Weil viele Leute im Umland glaubten, die Stadt sei proppenvoll, und sind deshalb weggeblieben." Und das ausgerechnet im Vorfeld der gefürchteten B-51-Sperrung.
Doch diesmal scheint es umgekehrt und die Bewohner des linksmoselanischen Umlandes scheinen sich zu denken: Jetzt ist es himmlisch ruhig in Trier. Also nix wie hin.
Wer die Umleitung über Trier-Ehrang (A 64/B 52/A 602) in Kauf nimmt, befindet sich in guter und zahlreicher Gesellschaft: Von leerer City keine Spur. Die Baustelle, die Triers Hauptverbindung zur Eifel und nach Luxemburg blockiert, macht sich im Stadtbild nicht bemerkbar.
"Bei uns sind keine Klagen über sperrungsbedingte Umsatzrückgänge angekommen", berichtet Alfred Thielen (50), Geschäftsführer des regionalen Einzelhandelsverbandes (EHV). Dass in einigen Branchen (Textilien, Schuhe) die Erwartungen des Handels "nicht ganz erfüllt" worden seien, liegt "wohl auch am Achterbahn-Wetter der letzten Wochen", glaubt Jennifer Grütters (33), Geschäftsstellen-Leiterin der City-Initiative. Für das städtische Baustellenmanagement für die B 51, die saniert und im bislang zweispurigen Bereich verbreitert wird, ist die City-Initiative voll des Lobes: "Großes Kompliment, dass der straffe Zeitplan so konsequent eingehalten wird."
Während für die Altstadt-Gastronomie nach Einschätzung von Eric Naunheim (46; "Louisiana" am Kornmarkt") die B-51-Sperrung "kaum bis gar nicht ins Gewicht fällt", tun sich die Kollegen von Betrieben in der Nähe der Baustelle schwer. "Wir haben bei Normalbetrieb Umsatzeinbußen von 50 Prozent verzeichnet und daraus die Konsequenzen gezogen", sagt Monika Adamkiewicz (63) vom Restaurant Weißhaus. "Im Moment öffnen wir nur von Donnerstag bis Sonntag." Aber jetzt sei "Land in Sicht: Wenn die B 51 wieder offen ist, stellen wir wieder auf Sechs-Tage-Betrieb mit Montag als Ruhetag zurück."
Übernächste Woche soll es so weit sein. "Wir liegen immer noch im Zeitplan", stellt Tiefbauamts-Leiter und Baustellen-Chefkoordinator Wolfgang van Bellen (54) fest. Ob die Vollsperrung am Montagmorgen, 13. August, zum Einsetzen des Berufsverkehrs oder bereits am Abend davor aufgehoben wird, entscheide sich in den letzten Sperrungstagen. Bis dahin müssen aber nicht nur Autofahrer Umwege in Kauf nehmen, seit Donnerstag gilt die Vollsperrung auch für Fußgänger.
Ausgehend von der Kaiser-Wilhelm-Brücke wird mittlerweile auf der gesamten Straßenbreite gearbeitet, auch auf den Gehwegen. "Dort gibt es keinen Raum mehr, über den Fußgänger sicher gehen könnten", erklärt van Bellen. Bis zum nächsten Wochenende werde versucht, die Fußgängerwege auf der vollen Baustellenlänge fertigzustellen. Bis dahin müssen Fußgänger Umleitungen über den Reverchonweg und die Wolfsschlucht nutzen (siehe Grafik). Nach Aufhebung der Sperrung werde die B 51 noch nicht auf der ganzen Straßenbreite dem Verkehr zur Verfügung stehen, ergänzt er. "Es ist geplant, in jeder Fahrtrichtung eine Spur einzurichten. Bis zur Öffnung sollen - wenn möglich - auch die Straßenbeschilderungen und die Ampelanlagen in Höhe der Fachhochschule installiert sein."
Das lief diese Woche: Die Felsschutzmaßnahmen auf der Bitburger sind abgeschlossen. Die letzten Wandscheiben wurden betoniert. Die Stützwand ist entlang der ganzen Fläche fertig. Die Arbeiten der Stadtwerke Trier sind abgeschlossen.Extra

So geht es nächste Woche weiter: 2000 Quadratmeter Asphaltschicht müssen erstellt werden. Die Gehwege sollen im gesamten Baustellenbereich bis zur Höhe Schillingsteg fertig werden. Die endgültige Beschilderung sowie Vormarkierungen auf der Fahrbahn werden angebracht.

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